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Redakteur bei PULS, dem jungen Programm des Bayerischen Rundfunks | u.a. für den Podcast "Einfach machen" und die Reportagereihe "Die Frage" | davor: Reporter für Fernsehen, Hörfunk und Print u.a. für quer | unterwegs in München, im Netz und in Lateinamerika
Vom Gangstarapper zum weltweit gesuchten Terroristen, vom Kotti in den Bombenhagel der Anti-IS-Koalition in Syrien: Die Geschichte von Denis Cuspert alias Deso Dogg ist packend und extrem. Sie ist nicht neu und musste trotzdem unbedingt in einem Podcast erzählt werden. "Deso – Der Rapper, der zum IS ging" gelingt es, die Geschichte von Denis Cuspert samt ihrer Wendungen und verschiedenen Interpretationen anschaulich und nah zu erzählen – und sich auf wohltuende Weise dennoch nie all zu sicher zu sein über den eigenen Standpunkt: Denn auch heute sind immer noch etliche Fragen offen.
Wer war Denis Cuspert? Wie konnte er sich so sehr radikalisieren? Und können wir als Gesellschaft etwas aus seiner Geschichte lernen?
Diesen Fragen geht die Journalistin Azadê Peşmen zusammen mit ihrem Team nach. Dabei verknüpft sie Punkte aus ihrer eigenen Biografie mit dem, was sie über Cuspert lernt – oder was sie aus seiner Zeit als Berliner Rapper damals selbst mitbekommen hat. Es geht um das 90er-Jahre Berlin, die deutsche Hip-Hop- und Sprayerszene, strukturellen Rassismus in der Musikbranche. Bis sich Denis Cuspert vor rund zehn Jahren dazu entschließt, erst den Rap und dann sein komplettes Leben in Deutschland hinter sich zu lassen, um in den Dschihad zu ziehen (ein Hintergrund dazu wurde hier schon mal auf piqd empfohlen: Terror und Sklavinnen – eine ehemalige IS-Anhängerin vor Gericht).
Besonders hervorgestochen sind mir neben der detaillierten Recherche und der angenehm aufwändigen Produktion unter Einsatz vieler Musikausschnitte und Interview-Archiv-Schnipsel, vor allem auch die vielen Expert:innen, die zu Wort kommen. Rapper wie Kalusha und Manuellsen, Szenekenner Marcus Staiger und besonders interessant:
Jermaine Cuspert, der Bruder von Denis. Er bricht für den Podcast erstmals sein Schweigen und steuert seine sehr persönliche Perspektive auf die Wandlung seines Bruders vom Gangstarapper zum IS-Terroristen bei.
Bisher sind zwei Folgen veröffentlicht – und ich bin jetzt schon richtig hooked. Vier Folgen kommen noch. Den Podcast gibt es in der ARD-Audiothek oder überall, wo es sonst auch Podcasts gibt – wie auch auf Spotify.
Quelle: Azadê Peşmen & Team Bild: funk / Jonathan ... www.ardaudiothek.de
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