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Redakteur bei PULS, dem jungen Programm des Bayerischen Rundfunks | u.a. für den Podcast "Einfach machen" und die Reportagereihe "Die Frage" | davor: Reporter für Fernsehen, Hörfunk und Print u.a. für quer | unterwegs in München, im Netz und in Lateinamerika
Sind „Weißbrot" oder „Kartoffel" eigentlich rassistische Schimpfwörter? Absolut, meint Deutschlandfunk-Kultur-Autor Philipp Gessler: Kinder würden auf dem Schulhof damit beleidigt und verletzt. Rassistisch mache das die Ausdrücke deshalb noch lange nicht, hält Azadê Peşmen dagegen. Dazu fehle die strukturelle Diskriminierung hinter den Begriffen, der Überbau in den gesellschaftlichen Machtverhältnissen. Peşmen arbeitet wie Gessler für die Zeitfragen-Redaktion und auch an dem Radiofeature über Critical Whiteness — und trotzdem sehen die beiden so einiges anders.
Und damit ist man schon mitten in dem umstritten Thema, das sich - zugegeben - die meiste Zeit um größere Fragen als Kartoffel-Beleidigungen dreht. Den Autoren geht es darum, den Stand um die kritische Weißseinsforschung in Deutschland zu beleuchten („Unter dem Stichwort ,Critical Whiteness' wird heftig darum gerungen, wie unbewusste Privilegien der Weißen bewusst gemacht und aufgebrochen werden.")
Im Gegensatz zu den meisten anderen Sendungen oder Texten präsentieren die Autoren dabei aber keine fertige Recherche, die einem sagt: So ist es, so sehen wir das, Punkt. Peşmen und Gessler tauschen während der kompletten 30 Minuten ein Argument nach dem anderen aus und streiten sich über die Bedeutung von Critical Whiteness. Ein mutiger Versuch, ein komplexes Thema mal anders aufzuschließen, der inhaltlich viel liefert, den Argumenten aber manchmal nicht genügend Raum lässt oder die Beweisführung in der Audio-Produktion zu wenig unterstützt. Alles in allem trotzdem eine gelungene Annäherung an ein wichtiges gesellschaftliches Thema. Und wer nicht hören will, kann unter dem Link auch lesen.
Quelle: Azadê Peşmen und Philipp Gessler deutschlandfunkkultur.de
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