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China und die Künstliche Intelligenz: So könnte eine Zukunft mit KI aussehen

Florian Meyer-Hawranek
Head of Content, PULS

Redakteur bei PULS, dem jungen Programm des Bayerischen Rundfunks | u.a. für den Podcast "Einfach machen" und die Reportagereihe "Die Frage" | davor: Reporter für Fernsehen, Hörfunk und Print u.a. für quer | unterwegs in München, im Netz und in Lateinamerika

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Florian Meyer-HawranekDonnerstag, 14.02.2019

Eigentlich ganz praktisch, was sich die Schule so ausgedacht hat: Zum Ausleihen der Bücher in der Bibliothek reicht es, dass Schüler ihr Gesicht in die Kamera halten, nachdem sie ihre Bücher mit einem Scanner eingelesen haben. Und auch in der Kantine kommt man ohne Ausweis und Geldbeutel aus: Einfach kurz in die Kamera geblickt, Tablett gepackt und schon geht's zum nächsten freien Tisch. Das Tablett samt Menü wurde vorher übrigens von einer anderen Kamera gescannt, die Abrechnung läuft automatisch über eine Gesichtserkennung.

Was im Hintergrund ebenfalls erfasst wird, ist auf den ersten Blick auch praktisch. Eine künstliche Intelligenz checkt die ausgeliehenen Bücher, berechnet, was so gelesen wird und wie oft, welche Themen besonders interessieren und wo deshalb vielleicht etwas im Regal fehlen könnte. Und auch die automatische Kantinenkasse meldet das ausgewählte Essen weiter an eine KI. Aus den monatlichen Statistiken könnten Schüler dann selbst rauslesen, ob sie sich gesund ernähren oder ob es mal wieder zu viel Frittiertes gab – wenn das nicht eh schon ihre Eltern für sie gemacht haben. Die bekommen den Überblick über die Essenauswahl ihrer Kinder nämlich auch. Und wer weiß, wer noch.

Axel Dorloff skizziert in seinem Stück "China: Künstliche Intelligenz als Staatsziel" die Pläne und konkreten Forschungsfelder der chinesischen Regierung auf ihrem Weg zur KI-Supermacht: Bis 2030 möchte China das nämlich sein und hat deshalb milliardenschwere Förderprogramme aufgelegt. "KI gilt als Allheilmittel, um die Wirtschaft zukunftsfähig zu machen – und um die autoritäre Herrschaft effizienter zu gestalten", schließt Dorloff. Übrigens: In China gibt es für den Einsatz dieser neuen Technologien anscheinend ein hohes Maß an Akzeptanz – wenn man mal von Menschenrechtsaktivisten absieht. Denn: KI und Überwachungstools eignen sich auch bestens, um den autoritären Staat noch umfassender zu gestalten.

China und die Künstliche Intelligenz: So könnte eine Zukunft mit KI aussehen

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Kommentare 6
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor mehr als 5 Jahre

    Ach immer diese negative Sichtweisen :-); klar gerade das Beispiel China zeigt welche Gefahren das ganze birgt (=und das sind eben nicht die KIs, deren begriff sowieso immer falsch benutzt werden). Der Einsatz durch Regierung oder Konzerne ist es. Aber (war klar dass ein aber kommt richtig? :-)) abgesehen davon dass wir gar nicht wissen können wie genau echte KI sein, denken, handeln würde:
    diese totalüberwachung wird auch die Parteimitglieder und regierungsbonzen treffen. Und spätestens dann werden oh Überraschung Lücken im System auftauchen. und schon ist das ganze letztendlich erledigt.
    Ganz zu schweigen von den typischen technischen Problemen die immer auftauchen werden.
    Also keine Panik. Vorsicht ja die ist angebracht. und Planung mehr forschung und Einsatz mehr politik hierfür auch im Westen.
    Wir müssen uns nicht davon überrollen lassen als ob eine Naturkatastrophe käme. nein das ist alles menschenwerk. Natürlich bin ich naiv was die Zukunftsplanung durch die Politik betrifft
    (bin ich eigentlich die einzige die SF liest und schaut?).
    aber zur Not wird uns klassische Faulheit Fehlerkultur und Zufall helfen. China zeigt dass wir uns nicht auf Abstinenz (Digitales KI etc.) zurückziehen können, Menschen werden das was geht immer nutzen, wenn nicht hier dann in China wenn nicht wir Bürger dann im geheimen irgendwelche Großkonzerne oder Verbrecherorganisationen. Erkenntnisse Erfindungen die erstmal in der Welt sind. ..
    Also brauchen wir Konzepte Planungen und Ethik dafür (im Umgang damit und in der Technik selbst implantiert). und zwar bevor bzw. während wir damit beginnen.

  2. Marion Meyerolbersleben
    Marion Meyerolbersleben · vor mehr als 5 Jahre

    Fürchterlich!

  3. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor mehr als 5 Jahre

    Wahnsinn...ich könnte jetzt zwei Stunden tippen, so dermaßen arbeitet das in mir...Nicht ganz einfach panikfrei zu bleiben finde ich. Und gleichzeitig ist es halt auch alles so geil!

    Ein Gedanke war, dass der perfekte Roboter vielleicht gar keine optimierte Maschine sein wird, sondern ein optimierter Mensch.

    Wird uns der globale Kapitalismus einfach die selben Optimierungen aufzwingen, wie die Chinesen sie jetzt so bereitwillig für sich etablieren? Oder sind wir in der Lage zu entscheiden, auf welchen ebenen wir überhaupt konkurrieren wollen?

    Auch Technikbegeisterte werden sich irgendwo positionieren müssen in dem Spannungsverhältnis zwischen Optimierung und Freiheit. Sicherheit hingegen scheint mir eh nur noch eine Hülse zu sein. Ich meine auf wie viele Weisen wollen wir noch den Meuchelmörder und den Schulschwänzer und den Sich- Falschernährer identifizieren? Bald werden wir eine Technik brauchen, die Sündenfälle produziert, damit das nicht alles in Leere läuft.

    1. Nutzer gelöscht
      Nutzer gelöscht · vor mehr als 5 Jahre

      Irgendwann werden sich die Maschinen fragen, ob die Menschen noch erforderlich sind. Sie werden erkennen, dass die größte Gefahr für den Planeten der Mensch ist. Und um sich selbst und ihre Lebensgrundlage zu schützen, könnten sie die Spezies Mensch anders als geplant behandeln.
      Im übertragenen Sinne wäre das gar nicht tragisch, sondern einfach die Evolution in ihrem nächsten Schritt. Der Mensch als ein Glied in der Kette – und somit nicht als Krönung der Schöpfung, sondern als Steigbügelhalter für die Maschinen.
      Tragisch? Nicht für die Erde, nicht für die Maschinen. Vielleicht gibt es dann noch ein paar Zoos mit Menschen? Oder Reservate, an denen Menschen begutachtet können.
      Das China dieses Thema vorantreibt kann ich gut nachvollziehen. Wer über 1 Millarde Menschen zu verantworten hat, der freut sich, wenn er Technik an die Hand bekommt, um dies im eigenen Rahmen zu steuern.
      Das ich mir als Mensch dies anders wünsche, ist keine Frage. Das uns bei der Entwicklung von KI die ethische Dimension fehlt, keine Frage. Das wir als Menschheit eben tun, was wir können und nicht was wir sollen, könnte unser Schicksal sein.

    2. Florian Meyer-Hawranek
      Florian Meyer-Hawranek · vor mehr als 5 Jahre

      Was ich stark finde an der Podcast-Episode: Sie schafft es trotz der recht kurzen Dauer das oft recht wenig greifbare Thema "KI und die Auswirkungen", das dann oft auch in der Zukunft spielt, mit echten Beispielen im Jetzt erst wirklich verständlich zu machen.

    3. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor mehr als 5 Jahre

      @Florian Meyer-Hawranek ja...absolut. Das ist schlicht journalistisch erstklassig finde ich.

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