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Zeit und Geschichte

America’s most famous white supremacist: Slow Burns 4. Staffel seziert David Duke

Florian Meyer-Hawranek
Head of Content, PULS

Redakteur bei PULS, dem jungen Programm des Bayerischen Rundfunks | u.a. für den Podcast "Einfach machen" und die Reportagereihe "Die Frage" | davor: Reporter für Fernsehen, Hörfunk und Print u.a. für quer | unterwegs in München, im Netz und in Lateinamerika

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Florian Meyer-HawranekDienstag, 30.06.2020


David Duke ist der bekannteste White Supremacist der Vereinigten Staaten. Er war Abgeordneter des Repräsentantenhauses von Louisiana. Er führte den Ku Klux Klan, war Grand Wizard der Knights of the Ku Klux Klan. Und er war gar nicht so weit davon entfernt, den Bundesstaat Louisiana als Governor zu regieren. Alles lange vor Trump und der heutigen Debatte um White Supremacy. Aber wie konnte ein offener Rechtsextremist, der Neonazis unterstützte und anitsemitische Verschwörungstheorien verbreitete, überhaupt so weit kommen? Und wie konnte David Duke gestoppt werden?

Slow Burn, der Doku-Podcast von Slate, geht in seiner mittlerweile vierten Staffel genau diesen Fragen nach. Gewohnt ausführlich beleuchtet Slow Burn dabei die vielen kleinen und großen Schritte, die David Duke zu dem gemacht haben, der er heute ist (Slow Burn habe ich bereits mal hier empfohlen zB mit der immer noch hörenswerten achtteiligen Staffel zu Bill Clintons Impeachment Saga). Josh Levin, der Autor dieser vierten Staffel, spricht mit ehemaligen Studienkollegen von Duke. Levin erzählt die Geschichte, wie Duke mit extremen Rechten in Kontakt kam - und mit wem er sich damals ein Auto teilte, um an einem ihrer Treffen teilzunehmen: Einer von Dukes Mitfahrern gründete später Stormfront.org, eines der größten Foren für "white nationalism, white separatism, Holocaust denial, neo-Nazism, hate speech and racism". 2017 flog Stormfront unter anderem wegen der Verbreitung von Hass und dem Aufruf zur Gewalt aus dem Netz. Der andere Mitfahrer verübte einige Jahre später mehrere rassistisch motivierte Morde. Duke ging in die Politik und kokettierte vordergründig moderat im Anzug als Modernisierer des Ku Klux Klan und Abgeordneter der Republikaner. Seine extremen, rassistischen Ansichten traten dabei immer wieder offen hervor. Trotzdem - und manchmal auch genau deshalb - gelang es Duke zumindest anfänglich Medien, Parteien und auch den Ku Klux Klan für seine Zwecke einzubinden.


Slow Burn ist gewohnt gründlich recherchiert, ausführlich erzählt und bietet unglaublich viel historischen Kontext. Episode 1 hat mich deshalb ehrlich gesagt auch etwas überfahren. Aber mit der zweiten Folge war ich voll dabei. Im Moment gibt es drei Episoden und ich bin gespannt, in welche Richtung sich der Podcast weiterentwickelt und welche Lehren die Geschichte von David Duke für die heutige Situation anbietet.

America’s most famous white supremacist: Slow Burns 4. Staffel seziert David Duke

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