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Es sind Erinnerungen, die die meisten BewohnerInnen von Demmin lieber vergessen würden: Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs marschieren Soldaten der Roten Armee in die Kleinstadt ein und ergeben sich grausamer Gewalt-Exzesse. Um Brandstiftung und Vergewaltigung zu entgehen, wählen Viele den Freitod. Es handelt sich um einen der größten Massensuizide in der Geschichte Deutschlands.
Über das eigentliche Thema dieser Dokumentation wollen nur wenige der Interviewten sprechen. Zu schmerzhaft, zu grausam sind die Ereignisse, die sich 1945 in der Kleinstadt abspielten und die bis heute nur mangelhaft dokumentiert wurden. Ein Großteil der Innenstadt wurde durch ein mehrtägiges Inferno zerstört. Dennoch sind ein paar der Zeugen dieser Geschehnisse in der Stadt geblieben. Die junge Generation weiß nur wenig über die Massenselbstmorde, von denen sie mehr in der Schule hören, als von den eigenen Großeltern. Dabei wird dieser Teil der Geschichte aktuell jedes Jahr auf einem unbequemen Weg zurück in den Fokus gerückt. Neonazi-Bewegungen instrumentalisieren das Kriegstrauma und organisieren eigene Trauermärsche, um an die Gefallenen zu erinnern und neue Anhänger zu finden. Die Stadt selbst weiß noch nicht, wie sie entsprechend auf diese Veranstaltungen reagieren soll und die Meinungen diesbezüglich gehen auseinander. Es geht in dieser Doku vor allem um die Auswirkungen generationsübergreifender Kriegstraumata, deren Aufklärung bis heute nicht genügend vollzogen wurde.
Eine durchaus kritische Doku, welche die Frage nach Aufklärung traumatischer Kriegsgeschichte stellt. Sowohl für die ältere, als auch für die jüngere Generation.
Quelle: Maxim Albert Bild: bpb EN featvre.com
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