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Trumps Anti-Abtreibungspolitik: Warum ein US-Dekret für Frauen weltweit den Tod bedeuten kann

Fabian Goldmann
mal Journalist, mal Islamwissenschaftler, je nachdem

...hab damals den Einschreibungstermin für Theoretische Physik verpasst. Das hab ich jetzt davon.

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Fabian GoldmannDienstag, 24.01.2017

Es gehört zu den unabänderlichen Eigenarten eines US-Präsidenten, dass er zwar von der Mehrheit seiner Landsleute gewählt wurde (so ungefähr zumindest), qua eigener Supermacht aber das Leben von Menschen weltweit verändert. Das wissen Besucher von jemenitischen Hochzeitsgesellschaften ebenso wie mexikanische Billiglöhner. 

Auch einer der befürchtetsten Einträge auf Trumps Agenda hat sich nun seine ersten Opfer jenseits der eigenen Landesgrenzen gesucht: seine Anti-Abtreibungspolitik.

Am Montag hat Trump die „Global Gag Rule“ unterzeichnet. War es auch schon unter Obama verboten, mit US-Steuergeldern NGOs zu finanzieren, die im Ausland Abtreibungen ermöglichen, setzt Trumps Dekret noch einen drauf: NGOs, die beispielsweise in der Familienberatung tätig sind, können nun schon dann ihre staatliche Unterstützung verlieren, wenn sie schwangere Frauen auch nur auf die Möglichkeit von Abtreibungen hinweisen.

Was dies für die betroffenen Frauen vor allem in Entwicklungsländern bedeutet, hat Jill Filipovic in der Cosmopolitan aufgeschrieben: Filipovic lebt selbst in Kenia und damit in einem Land, dessen Gesundheitssystem in großem Maße von US-Entwicklungshilfe abhängt. Obwohl Abtreibungen unter bestimmten Bedingungen in Kenia legal sind, hätten die strengen Förderrichtlinien schon unter Obama ein Klima der Verunsicherung kreiert, das für Frauen oft tödlich endet: Aus Angst vor Strafen weisen Ärzte Frauen selbst in lebensbedrohlichen Notfällen ab. Krankenhäuser können aufgrund amerikanischer Vorgaben Geräte nicht anschaffen, die neben Abtreibungen auch zu anderen medizinischen Zwecken gebraucht werden.

Trumps Dekret - so Filipovic - könnte nun für noch mehr Frauen den Tod bedeuten: Weil sich die medizinische Versorgung für die betroffene Frauen weiter verschlechtere. Und weil die „Global Gag Rule" absurderweise gerade jene NGOs bedrohe, deren Familienberatung dazu beitrage, die Zahl von Abtreibungen zu verringern. 

Trumps Anti-Abtreibungspolitik: Warum ein US-Dekret für Frauen weltweit den Tod bedeuten kann

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