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Zufällig bin ich letztens über einen Bild-Online-Artikel gestoßen. Martin Lambeck, Chefkolumnist der Bild am Sonntag, empfiehlt in der Bild und seltener auch in der Welt Weine. Letzten Monat veröffentlichte er dann einen Artikel über Weine aus Chile und wollte dabei wohl Hintergrundinformationen zum chilenischen Weinbau präsentieren.
Schon Mitte des 16. Jahrhunderts bauten die Spanier in ihrer südamerikanischen Kolonie Wein an. Der Wirtschaftsfaktor Wein wuchs in Chile immer weiter, bis der Sozialist Salvador Allende 1980 durch seine Enteignungspolitik den Weinbau zusammenbrechen ließ.
Dabei wird direkt Fachwissen und Kompetenz bewiesen, denn Allende war 1980 bereits seit 7 Jahren tot. Googlet man „Chile Wein“, dann findet man aber schnell einen weiteren sehr interessanten Artikel zu Chiles Weinbau.
Schon Mitte des 16. Jahrhunderts setzten die Spanier Reben in die Erde, […] Erst die Prohibition bremste das Wachstum (1938). Der endgültige Niedergang der chilenischen Weinwirtschaft begann mit den Landreformen der christdemokratischen Regierung (1965) und später mit den Enteignungen durch die sozialistische Regierung von Salvador Allende (1980).
Auffällig dabei ist vor allem die falsche Jahreszahl und die ähnliche Formulierung zu Beginn, bei dem historischen Abschnitt aus der Bild handelt es sich offensichtlich um ein plumpes Plagiat. Allerdings um eines, das eindeutig politisch gefärbt ist. Gibt der Original-Artikel noch der faschistischen Regierung 1938 die Hauptschuld und nennt sowohl die Christdemokraten, als auch die Sozialisten als „Brandbeschleuniger“, die die Lage verschlimmerten, so kann die Bild wohl kaum etwas negatives über die Christdemokraten oder gar die Faschisten sagen und gibt Allende die Hauptschuld.
Von der Bild habe ich noch nie viel gehalten, aber dieses kurze Beispiel hat mir gezeigt, dass es sich tatsächlich nicht um eine journalistische Institution, sondern vielmehr um ein Schmierblatt handelt, dem jegliche Kompetenz fehlt.
Quelle: Martin Lambeck Bild: picture alliance ... bild.de
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...tja, und um auch noch inhaltlich drauf einzugehen - Verkostungsnotizen wirken auf mich ja meist äußerst unseriös, weil sie in der Regel dazu gedacht sind, die außergewöhnliche Fachkompetenz des Verfassers zu demonstrieren, und nur ganz selten einen echten Hinweis auf den Geschmack des Weins enthalten (da Sensorik zwar durchaus gelernt werden kann, deren Beschreibung aber scheinbar umso schwieriger).
Ich habe jedenfalls noch keinen chilenischen Wein getrunken, dem ich eine überdeutliche Heidelbeercharakteristik andichten wollte (jedenfalls keine, die nicht auch in jedem anderen Anbaugebiet dieser Erde in Cinsault, Cabernet Sauvignon, Mourvèdre, Tempranillo oder Carignan zu finden wäre), und "burgundischen Charakter" habe ich dort auch noch nie entdecken können, das geht in Übersee vielleicht in Südafrika...
Und auch sonst orakelt der gute Mann wild vor sich hin... 18€ in Chile gleich 36€ in Bordeaux, aber über 100€ in Kalifornien für die gleiche Qualität, das sind gewagte Statements, deren Widerlegung ich mich gerne widmen würde, würde ich mich jetzt noch trauen, das Empfohlene zu probieren ;-)
Und wieso "Naturweine" (was immer das ist) sich nicht für lange Jahre im "Kühlkeller" eignen sollten, hätte ich zum Schluß auch noch gern erklärt gehabt...
Sauhaufen. Danke fürs Teilen. Immer wieder wichtig sich solche Beispiele zu vergegenwärtigen.
Unglaublich plump. Eine wirklich grandiose Empfehlung zu Salvador Allendes Chile - mit weniger Wein aber dafür journalistisch ansprechend - gibt es hier in Folge 16 des piqd Hintergrunds https://www.piqd.de/pi... und dem dazugehörigen Artikel aus der REPUBLIK hier https://www.piqd.de/te... und hier https://www.piqd.de/te...