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Studium der Politikwissenschaft in Hamburg, danach als freier Journalist nach Paris, wo mich das "Handelsblatt" engagiert hat. Seit 2004 lebe und arbeite ich in Brüssel, seit 2010 wieder freiberuflich, u.a. für "taz" und "Cicero". Zudem betreibe ich den EU-Watchblog "Lost in EUrope".
Knapp ein Jahr ist es her, dass der französische Staatschef Emmanuel Macron mit großem Pomp im Weißen Haus empfangen wurde. Doch seither hat sich Macron die Sympathien von US-Präsident weitgehend verscherzt - genau wie EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker. Beide haben nicht "geliefert" - sie sind, etwa im Handelsstreit, nicht so folgsam gewesen, wie Trump erwartet hatte.
Umso größere Hoffnung scheint er nun in den österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz zu setzen. Und die Sympathie beruht auf Gegenseitigkeit: Schon vor seinem Besuch in Washington hatte Kurz dem US-Präsidenten eine teils “sehr aktive und auch sehr erfolgreiche Außenpolitik” bescheinigt. Trumps Engagement für eine friedliche Lösung auf der koreanischen Halbinsel sehe er sehr positiv.
Trump dankte es Kurz mit hochkarätigen Runden in Washington. Mit Außenminister Mike Pompeo, Sicherheitsberater John Bolton und Wirtschaftsberater Larry Kudlow zog er die erste Reihe zu den Gesprächen hinzu. Das deutet darauf hin, dass Trump den konservativen österreichischen Kanzler, der mit der rechtspopulistischen FPÖ regiert, für seine Außenpolitik einspannen will.
In der Nahost-Politik und der Hauptstadt-Jerusalem-Frage gibt es schon Konvergenz. Trump dürfte auch schätzen, dass Kurz in der Flüchtlingspolitik auf Distanz zu Bundeskanzlerin Angela Merkel gegangen ist. Womöglich hegt er die Hoffnung, Kurz für seine Politik einspannen zu können, wenn Merkel nicht mehr Kanzlerin ist. In Berlin sieht man die Annäherung jedenfalls mit Unbehagen.
Quelle: N.N. orf.at
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