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Studium der Politikwissenschaft in Hamburg, danach als freier Journalist nach Paris, wo mich das "Handelsblatt" engagiert hat. Seit 2004 lebe und arbeite ich in Brüssel, seit 2010 wieder freiberuflich, u.a. für "taz" und "Cicero". Zudem betreibe ich den EU-Watchblog "Lost in EUrope".
Die Beziehungen zwischen der EU und Russland sind nach dem Fall Skripal zum Zerreißen angespannt. Deutschland und die Mehrheit der anderen Staaten haben Dutzende russische Diplomaten ausgewiesen, Moskau zahlt mit gleicher Münze heim. Wer ist schuld an dieser Eskalation?
Russland, und nur Russland, schreibt M. Thumann, der außenpolitische Korrespondent der "Zeit". Sein Artikel stellt einen traurigen Tiefpunkt in der deutschen Berichterstattung über den Fall Skripal dar. Denn der "Zeit"-Mann erklärt Beweise schlicht für überflüssig - und übergeht die Rechtslage.
Nach EU-Recht können nämlich nicht einfach so Sanktionen verhängt werden, um Solidarität mit einem attackierten Land zu beweisen. Dafür braucht es normalerweise einen offiziellen Beschluss - oder wenigstens einen Antrag des betroffenen Landes. Großbritannien hat diesen Antrag jedoch nie gestellt.
Anders als Frankreich, das sich nach den Terroranschlägen von Paris auf Artikel 42 des EU-Vertrages berief, beschränkte sich London auf informelle Gespräche. Die Massenausweisung beruht denn auch nicht auf einem bindenden EU-Beschluss, sondern auf koordinierten nationalen Maßnahmen.
Doch mit diesen zum Verständnis wichtigen Details verliert Thumann keine Zeit. Entscheidend sei nicht das Vorgehen der EU und der USA, sondern "die russische Art, darauf zu reagieren." Ehrlich, diesen Beitrag kann ich nicht zur Lektüre empfehlen - oder wenn doch, dann nur als abschreckendes Beispiel.
Quelle: Michael Thumann Bild: Alexander Zemlian... zeit.de
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Das ist enttäuschend. Michael Thumann ist ein richtig guter Autor - als Journalist und Buchautor. DER ISLAM-IRRTUM. EUROPAS ANGST VOR DER MUSLIMISCHEN WELT ist - obwohl etliche Jahre alt - immer noch ein Augenöffner. Aber hier blendet er zu viel aus, wird zum Rechtfertiger. Allein der Schluss lässt auf Besserung hoffen.