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Flucht und Einwanderung

Zusammengefasst: Muslime, Ramadan und Corona

Emran Feroz
Journalist
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Emran FerozFreitag, 24.04.2020

Heute ist der erste Tag des islamischen Fastenmonats Ramadan. Auch ich sitze daheim und faste. Und natürlich ist in diesem Jahr einiges anders. Einerseits freut man sich, dass die Tage in diesem Jahr zumindest etwas kürzer sind. Der Ramadan verschiebt sich aufgrund des Mondkalenders jedes Jahr zehn Tage zurück.

Iftar, also Fastenbrechen, findet heute demnach bei mir in Stuttgart um 20.31 Uhr statt. Im Vergleich zu den letzten Jahren ist das etwas früher. Klar, es geht hier nur um zwanzig bis dreißig Minuten, aber für mich persönlich ist das dennoch ein Highlight.

Nun kommt aber die Corona-Sache hinzu. Ausnahmezustand. Aufgrund des Kontaktverbots kann das Fastenbrechen in keiner großen Runde, etwa in der Moschee oder bei Freunden und Verwandten, stattfinden. 

Im Laufe der Geschichte gab es derartige Situationen allerdings immer wieder, wie dieser Text von Al Jazeera English gut darstellt. Epidemien, Katastrophen und Krieg haben schon in der Vergangenheit dazu geführt, dass Moscheen geschlossen und Gebete abgesagt wurden. Ein Beispiel hierfür ist etwa der Ausbruch der Cholera im 19. Jahrhundert

Passend dazu auch diese schöne taz-Reportage aus Ägypten. Karim El-Gawhary beschreibt, wie sich die Menschen in Kairo trotz Corona auf das Fasten vorbereiten. Auch in Kairo ruft der Muezzin mittlerweile "Betet zu Hause!" anstatt "Kommt zum Gebet!".

„Diesen Gebetsruf haben wir nicht neu erfunden. Es gibt Äußerungen des Propheten Mohammed selbst, in denen er den Menschen rät, sich während einer Epidemie nicht von einem Ort zum anderen zu bewegen.“ Seit Jahrhunderten gebe es diese Möglichkeit, blickt Scheich Nazir Ayad, Chef des Forschungsrats der Islamischen Al-Azhar-Universität Kairo, einer der wichtigsten Rechtsautoritäten im sunnitischen Islam weltweit, zurück.
Zusammengefasst: Muslime, Ramadan und Corona

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