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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Flucht und Einwanderung Fundstücke
Emran Feroz, geboren und aufgewachsen in Innsbruck, hat afghanische Wurzeln und in Tübingen Politikwissenschaft und Philosophie studiert. Seit mehreren Jahren ist er als freier Journalist und Autor für viele deutsch- und englischsprachige Medien (u.a. taz, Deutschlandfunk, Deutsche Welle, Al Jazeera, The New York Times, The Intercept) tätig. Aus seiner afghanischen Heimat berichtet er regelmäßig. Zu seinen Schwerpunkten gehört der Drohnen-Krieg sowie die politische Lage in Nahost und Zentralasien. 2017 veröffentlichte er das Buch "Tod per Knopfdruck" zum US-Drohnen-Krieg. 2018 folgte "Kampf oder Untergang", ein Gesprächsband mit Noam Chomsky. 2021 erschien sein letztes Buch "Der längste Krieg - 20 Jahre War on Terror".
Kanada hat verkündet, in den nächsten drei Jahren eine Million weitere Migranten aufnehmen zu wollen. Konkret bedeutet dies rund 350.000 Zuwanderer pro Jahr, was rund ein Prozent der aktuellen Gesamteinwohnerzahl darstellt.
Jeder fünfte Kanadier ist mittlerweile Migrant. Viele von ihnen waren einst Geflüchtete und sitzen mittlerweile in der Regierung.
Ein Beispiel hierfür ist Ahmed Hussen, Minister für Migration, Geflüchtete und Staatsbürgerschaft. Er stammt ursprünglich aus Somalia.
Er sagt u. a. Folgendes:
"Immigrants and their descendants have made immeasurable contributions to Canada, and our future success depends on continuing to ensure they are welcomed and well-integrated."
Streng gesehen sind natürlich die meisten Kanadier, genauso wie ihre nordamerikanischen Nachbarn, Nachfahren von Migranten.
Dennoch finde ich derartige Entwicklungen beachtlich und frage mich: Warum geht das nicht hier? Warum machen europäische Gesellschaften einen rassistischeren Eindruck auf mich? Noam Chomsky meinte mir gegenüber, dass das mit der Homogenität Europas zu tun habe.
Wie dem auch sei, ich kann mir weder in Österreich noch in Deutschland einen Ahmed Hussen als MINISTER FÜR STAATSBÜRGERSCHAFT vorstellen - und das ist traurig.
Übrigens: Ich habe so einige Freunde und Bekannte, die als Geflüchtete nach Europa gekommen sind, mittlerweile allerdings in Kanada leben. Und sie fühlen sich dort um einiges wohler.
Warum? Weil Kanada uns einfach in Sachen Migrationspolitik um einige Schritte voraus ist.
Quelle: ABC News EN abcnews.go.com
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Homogenität in Europa - das klingt völlig paradox. Vielleicht besser: die Illusion von Homogenität?