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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Flucht und Einwanderung Fundstücke
Emran Feroz, geboren und aufgewachsen in Innsbruck, hat afghanische Wurzeln und in Tübingen Politikwissenschaft und Philosophie studiert. Seit mehreren Jahren ist er als freier Journalist und Autor für viele deutsch- und englischsprachige Medien (u.a. taz, Deutschlandfunk, Deutsche Welle, Al Jazeera, The New York Times, The Intercept) tätig. Aus seiner afghanischen Heimat berichtet er regelmäßig. Zu seinen Schwerpunkten gehört der Drohnen-Krieg sowie die politische Lage in Nahost und Zentralasien. 2017 veröffentlichte er das Buch "Tod per Knopfdruck" zum US-Drohnen-Krieg. 2018 folgte "Kampf oder Untergang", ein Gesprächsband mit Noam Chomsky. 2021 erschien sein letztes Buch "Der längste Krieg - 20 Jahre War on Terror".
Lesenswerter Text über den paschtunischen Freiheitskämpfer Khan Abdul Ghaffar Khan alias Bacha ("König") Khan (1890–1988).
Khan führte im heute afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet einen gewaltfreien Kampf gegen die britischen Kolonialisten. Er stand in diesem Kontext auch Mahatma Gandhi nahe, weshalb er selbst den Beinamen "Frontier Gandhi" erhielt.
Khans Freiheitskämpfer waren hauptsächlich Paschtunen der Arbeiterklasse, die "Khuday Khidmatgar" ("Diener Gottes"). Sie bekämpften die koloniale Vormundschaft und setzten sich vor allem für Bildung und Progressivität ein. Ideologisch handelte es sich hierbei um ein Gemisch aus islamischen Werten, Sozialismus und paschtunischen Nationalismus.
Khan pflegte enge Verbindungen nach Indien und Afghanistan, weshalb er im später gegründeten Pakistan ungern gesehen wurde. Ihm und seinen Anhängern wurde unter anderem vorgeworfen, paschtunische Separatisten zu sein.
Khan wurde fast 100 Jahre alt und wurde in Afghanistan begraben. Seine Bestattung wurde vom damaligen kommunistischen Regime in Kabul, welches sich ebenfalls als nationalistisch inszenierte, organisiert.
Hier wird auch deutlich, dass Khans Vermächtnis tatsächlich kein unproblematisches gewesen ist. Er und seine Familie, allen voran sein Sohn Wali Khan, der später die paschtunische Awami National Party gründete, pflegten beste Beziehungen zu einem Mörderregime, das in Kabul von sowjetischen Besatzern installiert wurde.
Durch die sowjetische Invasion Afghanistans, die sich in dieser Woche zu Weihnachten zum 41. Mal jährt, starben über zwei Millionen Afghanen. Zahlreiche Menschen wurden zu Geflüchteten. Generationen wurden traumatisiert.
Leider gehörte der gewaltfreie Khan zu jenen, die die Sowjetinvasion begrüßten.
Quelle: Nadeem F. Paracha EN www.dawn.com
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