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Flucht und Einwanderung

10 Luftangriffe & 150 tote Zivilisten

Emran Feroz
Journalist
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Emran FerozDienstag, 23.06.2020

Luftangriffe in Afghanistan werden weiterhin kaum untersucht. Doch sobald couragierte Journalistinnen sich der Thematik widmen, wird immer wieder klar, wie verheerend sie sind.

Genau das haben die Kollegen des The Bureau of Investigative Journalism (TBIJ) getan, und zwar in ziemlich ausführlicher Form. TBIJ verfolgt den Luftkrieg des US-Militärs bereits seit Jahren, doch nun hat man sich vertieft. Früher verglich das TBIJ (aufgrund begrenzter Ressourcen) Medienberichte mit Statements des Pentagons oder der Kabuler Regierung. Für die aktuelle Recherche wurden Open-Source-Quellen herangezogen. Außerdem befand sich ein Al-Jazeera-Team vor Ort und besuchte die Schauplätze der Angriffe.

Aufgrund der Masse der Luftangriffe mussten sich die Journalisten beschränken. Im Fokus standen zehn Luftangriffe, die zwischen 2018 und 2019 stattgefunden haben.

Das Ergebnis: Keine toten Taliban- oder IS-Kämpfer, sondern 150 zivile Todesopfer, darunter 70 (!) Kinder. Währenddessen sprach das US-Militär in sechs der zehn Fälle von "Selbstverteidigung". 

Für die Familien der Opfer ist dies kaum nachvollziehbar. 

"But even in cases where fighting was occurring nearby, victims say the strikes that hit their homes and killed their families were unjustified. Compounding their pain, they have never received any accountability or even an explanation for their loss."

Allein im vergangenen Jahr warf das US-Militär mindestens 7.423 Bomben über Afghanistan ab.

Hier die gesamte TBIJ-Recherche sowie der dazugehörige Film von Al Jazeera

10 Luftangriffe & 150 tote Zivilisten

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Kommentare 1
  1. Dominik Lenné
    Dominik Lenné · vor mehr als 4 Jahre

    Frage mich des Öfteren, was passiert wäre, wenn die VS von A auf 9/11 nicht militärisch, sondern nur zivil-strafrechtlich mit Interpol &c. reagiert hätten. Wäre die Welt ein besserer Ort? Der Irak hätte noch Saddam Hussein bzw. seinen Nachfolger - und wahrscheinlich ein paar 100.000 verfrühte gewaltsameTodesfälle weniger. Man weiß es nicht.

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