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Auf Jacos Spuren: Kinga Glyk

Edmund Epple
Hört, liest und schreibt und macht Sachen
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Edmund EppleDienstag, 24.10.2017

Jaco Pastorius starb im September 1987, zusammengeschlagen und stundenlang liegen gelassen von einem Türsteher eines Nachtclubs in Florida. Das bittere Ende eines großen Musikers - nicht nur sprichwörtlich in der Gosse.

Da war Kinga Glyk noch nicht geboren. Trotzdem nennt die 21-jährige polnische Jazzbassistin ihn als ihre große Inspiration, als ihr Vorbild. Und in der Tat scheint es so, als würde Kinga Glyk am besten in diese großen Fußstapfen passen. Der große Jaco, der Erneuerer des Jazzbasses, ein Revolutionär auf Augenhöhe mit Miles Davis, hinterließ allerdings sehr große. Ob man nun die Vergleiche ständig bemühen muss, oder ob es nicht doch berichtenswerter ist, dass über Kinga Glyk der Jazz in die sozialen Medien eingedrungen ist (oder umgekehrt), oder ob man lieber Genderdiskussionen führt, warum immer noch so wenige Frauen im Jazz Bass spielen, das alles sei jetzt mal dahingestellt.

Denn unbestritten hat Kinga Glyk all das, was große Künstler, männlich oder weiblich, ausmacht. Sie findet trotz übermächtigem Vorbild ihre eigene Sprache und verliert sich nicht im Kopistentum.

Nach mehreren CD-Veröffentlichungen in Polen, beginnt nun endgültig die internationale Karriere von Kinga Glyk. Soeben erschien ihr aktuelles Album "Dream" auf Warnermusic. Ausgedehnte Tourneen stehen an und auch hierzulande ist ihr ein immer größer werdendes Publikum scheinbar gewiss. Zu wünschen bleibt ihr, dass mediale Aufmerksamkeit und künstlerischer Anspruch nicht in Konflikt geraten und natürlich, dass ihr ihr Leben außerhalb des Bass-Spiels nicht derart entgleitet wie einst dem großen Jaco Pastorius.

Auf Jacos Spuren: Kinga Glyk

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