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Pop und Kultur

Der Komponist und Multi-Media Künstler Phill Niblock ist gestorben

Dorothea Tachler
Musikerin

Spielt und singt in Bands und macht Musik für Filme.
Ihre eigenen Bands heissen My Favourite Things und Hunki Dori.
Sammelt und verteilt Lieder und Artikel in München, Berlin und New York.

Zum Kurator'innen-Profil
Dorothea TachlerDienstag, 30.01.2024

Der Amerikaner Phill Niblock ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Er machte experimentelle Musik und Videokunst. Seine Musik zeichnet sich hauptsächlich durch sog. Drone music aus, d.h. hypnotische, langgezogene Töne, die sich wenig und sehr langsam verändern. Dies erzeugt einen Trance-ähnliche Zustand, in dem man das Gefühl für die Zeit verliert. Oft sind seine Videos mit diesen Klängen unterlegt. Die Filme zeigen Menschen bei manueller Arbeit wie bei der Ernte, Hände, die ein Fischernetz flicken, Hände die immer wieder, unermüdlich die gleiche Arbeit erledigen. Holz hacken, Erde umgraben, kochen, backen, gärtnern, hämmern, teilweise am Fliessband, oder es fühlt sich an wie Fliessband. Oft sind seine Videos stundenlang. Obwohl diese Art von Kunst nicht für jedermann ist, war Phill Niblock der Liebling der experimentellen New Yorker Underground Szene der '60er Jahre. Anfangs war er Fotograf und Jazz Fan, und fotografierte Künstler wie  Duke Ellington, Sun Ra, John Cage und Yoko Ono. Später spielten in seinem Loft in Manhattan Leute wie John Cage, Arthur Russell, David Behrman und Thurston Moore von Sonic Youth. Niblock war kein gelernter Musiker oder Künstler, er war jedoch sehr inspiriert von Morton Feldman. 

“Es war eine unglaubliche Offenbarung, dass man ein Stück ohne Rhythmus und Melodie haben konnte, diese langgehaltenen Töne", sagte er der Paris Transatlantic laut der New York Times, "irgendwie war es wirklich eine Erlaubnis, so eine ähnliche Musik zu machen". 

Niblock war sehr fasziniert vom Minimalismus. Er arbeitete aber eher für sich alleine, und war nicht Teil der Avantgarde Filmemacher im New York der '60er. Er meinte, seine Filme galten nicht als "experimentell, weil er klare und konkrete Bilder bevorzugte."

Hier kann man einen Eindruck seiner Filme bekommen, und hier ist das Stück "Hurdy Hurry", dass die Autorin beschreibt, mit Aufnahmen einer Hurdy Gurdy (mittelalterliches Instrument) von Jim O'Rourke, der neben seinen poppigen Stücken auch viel experimentelle Musik macht. Wenn man sich dieses Stück wirklich anhört, kann man verstehen, was Niblock meint, was er erreichen will: 

"“Time” is the operative word here—Niblock shaped not only sound but our concept of time itself. His long pieces subtly change and unfold without any conventional ideas of musical development. They challenge us to listen in new ways, to have patience for sound in all its infinite variations of tones, overtones, and microtones. “I’m very interested in this idea of extended time, and an ideal concert is one where people don’t know how long it was,” Niblock said. “They don’t have a sense of time passing.”

Es wirkt wie ein besonderer Filter, das menschliche Dasein zu betrachten oder erleben. 

Der Komponist und Multi-Media Künstler Phill Niblock ist gestorben

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