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1986 in Kiew zur Welt gekommen. Seit zwanzig Jahren einer von den guten Einwanderern. In Leipzig Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie studiert. An der Deutschen Journalistenschule zum Redakteur verarbeitet. Seitdem beseeltes Berliner Edelprekariat. Ach ja, bei Hanser Berlin Literatur verbrechend. Das mach ich wirklich gern.
"Wozu Bücher retten, wenn wir nicht mal Leben retten können?", fragt Ahmad Muaddamani, der Hauptprotagonist dieser Geschichte. Bis dahin bestehen die Tage des 24-Jährigen vor allem darin, die Verletzen und Verbrechen in Darayya, seiner Heimatstadt unweit von Damaskus, zu filmen. Assads Regime terrorisiert die aufständische Stadt ununterbrochen mit Bomben, besetzt und schneidet sie vom Leben ab. Hunger, Splitter, Tod. Muaddamanis Familie ist längst geflohen, doch er bleibt. "Man schmeißt eine Revolution nicht bei der Hälfte hin." Aber nun rufen seine wenigen verbliebenen Verbündeten zu einem zerbombten Haus, um Bücher zu retten. Bücher?
Diese Reportage erzählt also, wie mitten im Krieg eine öffentliche (und doch geheime) Bibliothek in Syrien entsteht. Eigentlich die erste freie Bibliothek der Stadt Darayya überhaupt. Gut versteckt im Untergrund, kommen irgendwann sogar Soldaten der freien syrischen Armee – um den Alchemisten von Paulo Coelho zu lesen.
Viel mehr berichtet dieser außergewöhnliche Text vom Versuch Mensch zu bleiben, mitten im Unmenschlichen, dank Büchern, dann dem Lesen, Denken, Träumen, Wissen. Und auch das Schicksal dieser kleinen Hoffnungsbibliothek in Darayya wird auserzählt.
Quelle: Delphine Minoui Bild: Ahmad Muaddamani EN www.theguardian.com
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