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1986 in Kiew zur Welt gekommen. Seit zwanzig Jahren einer von den guten Einwanderern. In Leipzig Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie studiert. An der Deutschen Journalistenschule zum Redakteur verarbeitet. Seitdem beseeltes Berliner Edelprekariat. Ach ja, bei Hanser Berlin Literatur verbrechend. Das mach ich wirklich gern.
Bemerkenswert ist gar nicht so sehr, was in diesem Interview steht. Sondern, dass es dieses Interview gibt: Nikita Juferew, Kommunalabgeordneter Sankt Petersburgs, erklärt und begründet den offiziell gestellten Abwahlantrag gegen Putin. Ein Abwahlantrag gegen Putin wegen Hochverrats an Russland! Der übrigens nicht möglich wäre, wenn nicht auch Leute aus dessen eigener Partei Einiges Russland in Sankt Petersburg mitgespielt hätten.
Spannend ist auch, wie Juferew und das Dutzend weiterer Abgeordneter, die unterzeichnet haben, argumentieren: Nicht mit Moral, nicht mit Emphase auf dem unglaublichen Leid, das der Ukraine angetan wurde. Stattdessen Putins Propaganda gegen ihren Schöpfer richtend: Weil die Spezialoperation die NATO (angeblich größte Bedrohung für Russland) noch stärker gemacht und mit dem Beitritt Finnlands auch noch näher gebracht habe. Und die böse Ukraine, die sei jetzt noch viel bewaffneter als vor dem 24. Februar.
Vielleicht nur ein Strohfeuer. Ein Strohfeuer, das seine Leger verbrennen könnte.
Oder aber ein Zeichen des Wandels.
Quelle: Christina Hebel, DER SPIEGEL Bild: privat Artikel kostenpflichtig www.spiegel.de
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