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Europa

Wie die belarussischen Proteste von 2020 bis heute fortwirken

Dirk Liesemer
Autor und Journalist
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Dirk LiesemerMittwoch, 28.02.2024

Dieser Tage fanden in Weißrussland sogenannte Parlamentswahlen statt. Sie liefen mit solcher Grabesstille ab, dass man glatt meinen könnte, dort gebe es schon seit Urzeiten keine Opposition mehr. 

Zwar segelt das autoritär geführte Land im Windschatten der europäischen Aufmerksamkeit, aber noch 2020 protestierten dort Hunderttausende von Bürgern, woran die belarussische Philosophin Olga Shparaga mit diesem Text erinnert.

Die Wurzeln des Protests reichen bis in die sowjetische Zeit zurück und machten seither einige deutliche Wandlungen durch, ohne jemals das Land politisch prägen zu können. 

Die Autokratie verstand es immer, ihre Macht abzusichern. Statt auf neoliberale Reformen wie in Russland setzte die Regierung von Alexander Lukaschenko auf ein "System des freiwilligen Zwangs" und der "sanften Belarussifizierung". Doch beides konnte 2020 keine Massenproteste verhindern. Die Wahlfälschungen bei der Präsidentenwahl waren zu schamlos.

Dass es seither im Land so grabesruhig zugeht, hat offensichtliche Gründe: Die Repression wirkt, viele sind weggesperrt, Medien geschlossen, Hunderttausende ins Ausland geflohen. 

Warum dennoch ein klein bisschen Hoffnung besteht? Shparaga sagt es nicht direkt, sondern zitiert die Frau eines politischen Gefangenen. Es sei die Macht der Erinnerungen, die niemand unterschätzen sollte.

Wie die belarussischen Proteste von 2020 bis heute fortwirken

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