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Zeit und Geschichte

Wie Bremer und Hamburger Kaufleute vom Kolonialismus profitierten

Dirk Liesemer
Autor und Journalist
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Dirk LiesemerMittwoch, 29.11.2023

In der taz hat Benno Schirrmeister einen engagierten Essay über einen Teil unserer Geschichte verfasst, der immer mehr in den Blickpunkt der politischen Debatten rückt: die Ausbeutung der einstigen deutschen Kolonien und den Stand der heutigen Aufarbeitung. Dies erörtert er am Beispiel von Hamburg und Bremen, wo im 19. Jahrhundert gewichtige Kaufmannsfamilien das Verbot der Sklaverei ignorierten und beim Kolonialhandel kräftig mitverdienten. 

Manches ist zwar recht robust formuliert (einen Bildersturm zu verdammen sei "barbarisch"), auch muss man nicht jedem Urteil folgen (fraglich bleibt für mich etwa, wie bedeutend denn nun die beiden Städte im Vergleich etwa mit London oder Kopenhagen waren), aber zum einen finde ich, dass ein Essay nicht in alle Richtungen perfekt abwägend sein muss – und zum anderen stimme ich seiner Schlussbemerkung zu: Dass die Erinnerung erst einen Anfang markiert.

Nicht übersehen sollte man eine Frage, die Schirrmeister gegen Ende seines Textes formuliert: "Aber sollte der Staat überhaupt allein richten, was seine zivilen Kaufleute angestoßen und betrieben haben?" Man könnte also auch fragen: Sollte man den Nachfahren ihr Schweigen einfach so durchgehen lassen?

Wie Bremer und Hamburger Kaufleute vom Kolonialismus profitierten

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Kommentare 2
  1. Ferdinand H
    Ferdinand H · vor 12 Monaten

    Enteignung der Nachfahren fände ich angemessen.

  2. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor 12 Monaten

    und sollte man es uns als Gesellschaft es durchgehen lassen? Denn schließlich haben wir als deutsche Wirtschaftsnation auch davon profitiert. und gerade die deutsche Kolonialgeschichte ist nicht gerade im deutschen Gedächtnis repräsentiert.

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