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Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Wann lässt sich schon einmal die Gründung einer deutschen Stadt auf den Tag datieren? Die Geschichte von Eisenhüttenstadt beginnt am 18. August 1950 mit dem Bau eines Eisenhüttenkombinats am Westufer der Oder. Aus Anlass des 70. Jahrestages hat sich taz-Redakteur Uwe Rada aufgemacht und dem Ort einen Besuch abgestattet. Spannend ist sein Text aus folgendem Grund: Eisenhüttenstadt sollte eine sozialistische Planstadt werden. Was also ist von der einstigen Utopie übriggeblieben?
Ich finde zwar, man hätte das Thema anders angehen und andere Schwerpunkte setzen können, jedenfalls wäre es spannend gewesen, noch mehr über Architektur und Stadtplanung zu erfahren, aber Rada stellt unter anderem den Fotografen Martin Maleschka vor, auf dessen sehenswerten Instagram-Auftritt ich nun gestoßen bin (in der F.A.Z. gab es mal ein Interview mit ihm). Maleschka präsentiert auf Instagram eine Unmenge großartiger Fotografien von Hinterlassenschaften der DDR-Baukunst, nicht nur, aber eben auch aus Eisenhüttenstadt.
Irritiert bin ich in Radas Text darüber gestolpert, dass dem derzeitigen Bürgermeister die einstige Idee einer sozialistischen Planstadt ziemlich peinlich ist, für mich wäre das überhaupt der einzige Grund, die Stadt einmal zu besuchen.
Quelle: Uwe Rada Bild: H. Betzler/SZ laif taz.de
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