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Fundstücke

Zuviel Industrie 4.0, zu wenig Haushaltsarbeit 4.0

Cornelia Daheim
Zukunftsforscherin
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Cornelia DaheimMittwoch, 26.10.2016

Die Vor- und Nachteile der Digitalisierung betreffen Männer und Frauen – letztere vielleicht sogar ein wenig stärker. Die Flexibilisierung mit Home Office und freierer Wahl der Arbeitszeiten hat die Chancen auf eine parallel zum Familienleben geführte Erwerbstätigkeit erhöht. Aber gerade bei den fast ausschließlich von Frauen übernommenen haushaltsnahen Dienstleistungen geht durch die Plattformisierung (oder „Uberfizierung“) die lange Kette prekarisierter Beschäftigungsverhältnisse weiter, so eine Analyse von Professor Meier-Gräwe vom Kompetenzzentrum Professionalisierung und Qualitätssicherung haushaltsnaher Dienstleistungen.

Eigentlich ist genau das der Bereich, in dem in einer zukunftsorientierten Gesellschaft eine klare Aufwertung, ein Umdenken stattfinden muss: Pflege- und Versorgungstätigkeit im Haushalt sind die Voraussetzung jeder anderen Arbeit. Da kann mit den Möglichkeiten der Digitalisierung viel erreicht werden (etwa durch Plattformen wie „Helpling“). Aber dazu muss endlich statt immer nur von „Industrie 4.0“ auch einmal von der „Haushalts-Arbeit 4.0“ die Rede sein, müssen die Veränderungsprozesse in den sozialen Dienstleistungsbranchen in den Mittelpunkt gestellt werden, und diese Art der Arbeit muss stärker anerkannt werden. 

Zuviel Industrie 4.0, zu wenig Haushaltsarbeit 4.0

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