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Kurator'in für: Feminismen Fundstücke Pop und Kultur
Freie Journalistin beim Bayerischen Rundfunk
Es gibt ein neues Print(!)magazin am Journo-Himmel, das ich euch auf keinen Fall vorenthalten möchte. Es heißt Daddy, wirft einen intersektionalen, queeren Blick auf die Welt und schreibt nach eigener Aussage nicht über Menschen, sondern gibt verschiedenen Blickwinkeln Raum. Daddy kommt natürlich aus Berlin.
Alexandra Bondi de Antoni, aktuell Executive Cultural Advisor der deutschen Vogue, hat für Vogue Online mit Daddy-Chefredakteurin Kemi Fatoba gesprochen. Beide Frauen sind äußerst spannende Charaktere, die man definitiv auf dem Schirm haben sollte. Das Gespräch ist dementsprechend inspirierend geworden.
Im Interview erfährt man, dass Daddy eigentlich gar nicht so neu ist – schon seit 2016 arbeitet das (zu dem Zeitpunkt noch digitale) Magazin intensiv mit seiner Community zusammen, um aus diesem "Talent-Pool" freigeistige Artikel von PoC, queeren und unterrepräsentierten Menschen entstehen zu lassen – ohne dabei Betroffenheitsgeschichten zu erzählen. Oft findet dieser Prozess im Rahmen von Veranstaltungen statt:
Bei unseren Events sind all die Leute, die man vermeintlich so schwer findet, und man kann die Liebe und den Support der Community förmlich spüren. Wir arbeiten auch oft mit Leuten zusammen, die wir so kennengelernt haben, denn Journalismus ist nach wie vor eine Branche, die sehr weiß ist und von Männern dominiert wird. Bei uns ist das Gegenteil der Fall, und wahrscheinlich vertrauen uns aus diesem Grund auch so viele talentierte Menschen ihre Geschichten an. Wir wissen, wie anstrengend es ist, wenn man sich ständig erklären muss oder auf seine Identität reduziert wird, und wollen deswegen ein Space sein, in dem man einfach sein kann.
Die erste Printausgabe entstand und erschien mutigerweise während der Corona-Pandemie. Die zweite auch. "Together" und "Dreams" heißen die beiden Titel.
Da "Together" während des Lockdowns entstand und auch ein paar Texte darüber enthielt, wollten wir diesmal Raum schaffen für Eskapismus und Essays, die von Träumen und Fantasien handeln. "Wer kann es sich leisten zu träumen?", ist eine Frage, die immer wieder in "Dreams" gestellt wurde, denn Selbstverwirklichung ist ein Privileg, in dessen Genuss viele Menschen, die Ausgrenzungs- und Diskriminierungserfahrungen machen, nicht kommen.
In der aktuellen Ausgabe schreibt eine Autorin darüber, dass ihre Behinderungen in ihren Träumen keine Rolle spielen. Ein Autor erzählt von Fetischismus und Exotismus auf Grindr und einen Essay über Afrofuturismus gibt es auch. Versteht diesen piq daher bitte als doppelte Leseempfehlung – erst das Interview der Vogue, dann die neueste Daddy-Ausgabe (17,50 Euro übrigens).
Quelle: Alexandra Bondi de Antoni Bild: Meklit Fekadu www.vogue.de
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