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Pop und Kultur

Sich selbst durchspielen: Die Kunstphilosophie des Computerspiels

Christian Huberts
mächtiger™ Kulturwissenschaftler und Kulturjournalist
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Christian HubertsMontag, 06.11.2017

Das Ärgerlichste am öffentlichen Diskurs über Computerspiele in den letzten Jahren ist, dass es eigentlich kaum Diskurs über Computerspiele gab, sondern eher eine Reihe plakativer und oft konkurrierender Zuschreibungen: Computerspiele machen gewalttätig! Computerspiele sind Kunst! Computerspiele sind trivial! Computerspiele machen schlau! Etc. Dabei ging es selten um die begründete Besonderheit einzelner Gegenstände, sondern meist um das Computerspiel als grobe, homogene Masse. Dass sich hier Das philosophische Radio im WDR 5 die Mühe macht, einmal genauer nachzubohren, ist ein großer Triumph. Zu verdanken ist das vor allem dem Philosophen Daniel Martin Feige, der dem Computerspiel mit viel sprachlicher Präzision begegnet, aber auch dem Moderator Jürgen Wiebicke, der sein fehlendes Fachwissen reflektiert und stets neugierig bleibt. Statt also zum tausendsten Mal ALLE Games zur Kunst oder zum Kitsch zu erklären, wird hier an populären Einzeltiteln herausgearbeitet, was künstlerisch oder geschmacklos an Computerspielen sein kann. Wohl die wichtigste Erkenntnis dabei: Spielspaß und bloße Annäherung an audiovisuelle oder narrative Kunstwerke sind – bei aller Qualität – nicht ausreichend für den Kunststatus. Sorry, The Legend of Zelda: Breath of the Wild. Ein Computerspiel sollte es den Spielenden ebenso ermöglichen, sich selbst durchzuspielen. Um zu erfahren, was das konkret – etwa am Beispiel BioShock – bedeutet, muss man jedoch zunächst dieses Gespräch durchspielen.

Sich selbst durchspielen: Die Kunstphilosophie des Computerspiels

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