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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Vor rund zehn Jahren hat Julia Friedrichs ihre ausführliche Recherche an Elite-Universitäten, -Akademien und -Internaten beendet. Entstanden ist daraus das viel diskutierte Buch Gestatten: Elite (aktuell neu aufgelegt vom Piper Verlag). Für ZEIT Campus hat die Journalistin nun noch einmal mit den Protagonisten von damals Kontakt aufgenommen. Viel hat sich seit Wirtschaftskrise, Bankenrettung und Panama Papers in der Welt der so genannten Elite allerdings nicht getan.
Einige der erfolgreichen Abgänger von Elite-Institutionen wollen zehn Jahre später nicht mehr mit Friedrichs reden. Sie fürchten um ihre gerade etablierte Position in der Führungsebene. Diejenigen, die noch reden wollen, sehen sich nicht in einer Position der Verantwortung. Die schwarzen Schafe, das sind die anderen. Der eigene Name soll aber dennoch nicht genannt werden. An der European Business School wird mittlerweile zumindest auch Ethik gelehrt. Wer möchte, kann einen freiwilligen Eid auf die Prinzipien des »ehrbaren Kaufmanns« ablegen.
Auch den mittlerweile emeritierten Elite-Forscher Michael Hartmann besucht Friedrichs erneut. Entscheidend sei nach wie vor der richtige Stallgeruch, geändert habe sich aber die wachsende Wut der Unter- und Mittelschicht auf einen zunehmend entkoppelten Teil der Gesellschaft, der sich durch Einfluss und Geld definiert. Eine Wut, die sich auch in den aktuellen Krisen der Demokratie niederschlägt. Zumindest die Lautstärke meritokratischer Leistungsmythen habe sich reduziert, so Hartmann.
An den privaten Ausbildungsstätten wird derweil das so genannte »Sonderungsverbot« größtenteils ignoriert und die Verantwortung an den Staat abgegeben. Doch auch mit viel Talent und Subventionierung wird es ein Kind aus einer ALG2-Familie kaum an ein Elite-Internat schaffen. »Habitus schlägt Lernleistung«, wie Julia Friedrichs schreibt. Man muss die so genannte Elite nicht zum Buhmann pauschalisieren, um in diesem Mangel an Mobilität ein Problem zu sehen.
Quelle: Julia Friedrichs Bild: Thomas Rabsch/laif zeit.de
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Toll, bin auf den Text gespannt. Ich habe das Buch damals mit großem Interesse gelesen.
Super Text!