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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Von 100 Kindern, deren Eltern nicht studiert haben, gehen 21 an eine Hochschule, schaffen 15 einen Bachelor, machen acht den Master, und nur einer promoviert. […] Zum Vergleich: Von 100 Kindern mit mindestens einem studierten Elternteil gehen 74 an eine Hochschule, schaffen 63 einen Bachelor, machen 45 den Master und promovieren zehn.
Diese Ausgangslage ist hinlänglich bekannt und etwa durch den Hochschul-Bildungs-Report oder den Chancenspiegel gut dokumentiert. Der Artikel von Madlen Ottenschläger bei ZEIT Campus wirft jedoch ebenso einen spannenden Blick hinter die Statistiken und befragt Studierende aus Arbeiterfamilien nach ihren konkreten Erfahrungen. Dabei wird zwar deutlich, dass Geld – trotz BAföG und nicht mehr vorhandener Studiengebühren – ein großes Problem ist, noch viel mehr aber immaterielle Faktoren das erfolgreiche Studium gefährden. Oft fehlt es in den Nicht-Akademiker-Familien an Verständnis für den akademischen Bildungsweg und seine Vorteile. Es kann außerdem kein Erfahrungswissen über die Abläufe und Strukturen an der Uni vermittelt werden. Jedes Arbeiterkind startet bei Null und distanziert sich mit der gelungenen Assimilation an den Studienalltag stetig von der eigenen Familie. Das Gefühl, ein Fremdkörper zu sein, hört ebenso nie ganz auf. An den Instituten fehlt es derweil an spezialisierten Beratungsangeboten sowie an Lehrpersonal, das entsprechend geschult ist. Denn hier wirken der Mangel an Geld und der Mangel an Verständnis dann oft sehr unglücklich zusammen: Die Studentin Jasmin König beschreibt, wie eine Abschlussprüfung so gelegt wurde, dass bis zum Termin ihr BAföG bereits abgelaufen wäre. Die Bitte an den Dozenten, den Prüfungstermin um wenige Tage zu verschieben, so dass er keine existenzielle Bedrohung mehr darstellt, wurde wie folgt beantwortet:
Das ist kein triftiger Grund.
Quelle: Madlen Ottenschläger Bild: Julian Baumann fü... zeit.de
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