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Übermedien ist das unabhängige und inzwischen preisgekrönte Magazin für Medienkritik, 2016 gegründet von Stefan Niggemeier und Boris Rosenkranz. Hinter uns steht kein Verlag, kein Sender, keine Partei. Finanziert wird Übermedien von seinen Abonnent*innen.
Vor gut zwei Jahren haben wir auf Übermedien.de über gefälschte Interviews berichtet, die im Klatschblatt „Freizeitwoche“ aus dem Bauer-Verlag erschienen waren. Mehrere Schauspieler/innen, etwa Catherine Deneuve oder Roger Moore, hatten uns bestätigt, dass die Gespräche nie stattgefunden hätten, und Sandra Bullock ging gegen die Erfindungen auch juristisch vor. Der Bauer-Verlag musste ihr deshalb 50.000 Euro Geldentschädigung zahlen.
Nun gibt es wieder Zweifel, wie „exklusiv“ Interviews sind, die in Bauer-Zeitschriften (aber auch in Tageszeitungen anderer Verlage) abgedruckt wurden. Der Autor ist dieses Mal ein anderer. Er heißt Edmund Brettschneider und berichtet seit Jahrzehnten aus und über Hollywood. Seit einigen Jahren ist er eigentlich im Ruhestand, aber unter seinem Namen erscheinen immer noch viele Gespräche.
Merkwürdig bloß: Sieht man die Interviews durch, googelt Zitate daraus oder sucht sie in Archiven, fallen immer wieder Doppelungen auf. Sätze, Passagen, die so auch in Interviews anderer Medien stehen. Teilweise fast Wort für Wort.
Mehrere Wochen hat Mats Schönauer recherchiert, gesucht, verglichen. Mehr als 200 Brettschneider-Interviews hat er gefunden, mit mehr als 100 absoluten Top-Stars. Manche will Brettschneider auch nicht nur einmal getroffen haben, sondern bis zu achtmal! Ein beachtliches Lebenswerk – aber kann das sein? Ist der Mann wirklich so nah dran? Der Verlag sagt, in „engem Austausch“ mit Brettschneider, mit den Interviews sei „alles in Ordnung“. Aber machen Sie sich selbst ein Bild.
Quelle: Mats Schönauer Bild: Übermedien Artikel kostenpflichtig uebermedien.de
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