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Feminismen

Nicht nur ein Zimmer für sich allein: Iris Radisch über einen notwendigen Kanon des Weiblichen

Barbara Streidl
Journalistin, Musikerin
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Barbara StreidlMontag, 18.03.2019

Buchmesse in Leipzig – die Literaturbeilage der Zeit macht auf mit einem Text von Iris Radisch, in dem sie beklagt, dass es bis heute noch keinen machtvollen "Kanon des Weiblichen" gibt.

"Das ausführliche Schweigen der Frauen in der Kunst, in der Philosophie und in der Literatur fiel die längste Zeit über kaum auf, was vor allem daran lag, dass das Männliche der Maßstab und der Repräsentant für das Menschliche und das Allgemeine war."

Das ist ja nun nicht mehr so – doch trotz der Pionierinnen Marguerite Duras, Virginia Woolf, der Entdeckung der "écriture féminine" in den Literaturwissenschaften (hier geht es um das "andere" Schreiben von Frauen, was in der Germanistik häufig am Werk Ingeborg Bachmanns belegt wird / werden soll) wird auch hier wieder an den beiden Polen Differenz- und Gleichheitsfeminismus gestolpert. Neben anderen Stolperstellen wie den üblichen Terrain-Streitigkeiten und Sichtbarkeits-Problemen.

"2019 Jahre nach Erscheinen des Herrn fehlt den Schriftstellerinnen noch immer eine mächtige Heerschar von Vorgängerinnen und Vorbildern, ein eigener Kanon, in dem sie es sich wie die Männer bequem machen könnten, nicht nur ein Zimmer für sich allein, nein, ein Haus, ein Landgut, ein uralter Herrensitz, in dem sie ganz selbstverständlich ihr Leben leben könnten."

Ein sehr lesenswertes Stück, das nicht nur Germanistinnen begeistert!

P.S. Der Text befindet sich hinter einer Paywall.

Nicht nur ein Zimmer für sich allein: Iris Radisch über einen notwendigen Kanon des Weiblichen
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