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Feminismen

Kinderehen werden künftig verboten — gut oder halb gut?

Barbara Streidl
Journalistin, Musikerin
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Barbara StreidlFreitag, 02.06.2017

Der Bundestag hat beschlossen, dass künftig keine Kinderehen mehr geschlossen oder anerkannt werden dürfen. Das „Heiratsverbot" für Jugendliche ist als Reaktion auf die Zahl der minderjährigen verheirateten Flüchtlinge zu sehen — und es ist meines Erachtens längst überfällig gewesen, unabhängig vom Flüchtlingsstrom.

Zudem sollen Ehen gerichtlich annulliert werden, wenn ein Partner zum Zeitpunkt der Eheschließung zwischen 16 und 18 Jahren alt war.

Was ich mich aber frage: Was machen die dann noch minderjährigen Menschen, wenn ihre Ehen annulliert werden? Wer „kümmert" sich um sie? Genau gegen das Pauschale des Gesetzes haben sich die Grünen schon im Vorfeld gewehrt:

Ihre familienpolitische Sprecherin Franziska Brantner erklärte in Berlin, statt das Wohl des jeweiligen Kindes in den Vordergrund zu stellen, habe die Koalition sich von „emotionsgeladenem Populismus" leiten lassen. Sie forderte, jeden Einzelfall „sorgfältig vom Familiengericht mit Unterstützung der Jugendämter" zu prüfen.

Da die meisten minderjährig Verheirateten junge Mädchen, junge Frauen sind, ist die Begeisterung von Terre Des Femmes verständlich:

Anstelle der bisherigen Einzelfallentscheidungen gebe es nun klare gesetzliche Vorgaben, sagte TDF-Bundesgeschäftsführerin Christa Stolle. „Mädchen, die minderjährig verheiratet werden, sind in vielen Fällen vom Ehemann abhängig und können nicht selbst über ihr Leben bestimmen."

Kinderehen werden künftig verboten — gut oder halb gut?

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