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Feminismen

Frauenhasser united: Bericht über die "Incel"-Bewegung

Barbara Streidl
Journalistin, Musikerin
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Barbara StreidlMontag, 14.05.2018

Was sind "Incels"? 

"Incel", das ist die Abkürzung für den englischen Ausdruck "involuntary celibates", auf Deutsch bedeutet das "unfreiwillig Zölibatäre". Dahinter steckt eine Online-Community von weißen, heterosexuellen Männern, die glauben, dass sie ein angeborenes Grundrecht auf Sex haben, das ihnen verwehrt wird.

In diesem Text schreibt Florian Schairer (der hier für piqd auch einen Podcast macht) über die Incel-Bewegung, die im Netz ihre Kreise zieht, seit rund fünf Jahren, wie die New Yorker Autorin Aditi Natasha Kini sagt, die die Bewegung seit längerem beobachtet.

Zunächst einmal, sagt Autorin Kini, habe jeder, der glaubt, dass er nie eine Beziehung haben wird und nie geliebt werden wird, ihr Mitgefühl.

Aber da, wo es um ein Recht auf Sex geht, das weiße Heteromänner hätten, wird radikalisiert: Incel-Bewegte sehen sich als Opfer. Darüber schreibt übrigens auch Arlie Russel Hochschild in ihrem Buch "Fremd in ihrem Land".

Bei ihrer Feldforschung traf Hochschild Menschen, die merkten, dass sie vom Versprechen des amerikanischen Traums abgehängt waren. Wirtschaftliche Unsicherheit, die kulturelle Marginalisierung ihrer Ansichten über Abtreibung etwa, über Homo-Ehe oder Waffenbesitz und das Gefühl, als weißer Christ inzwischen in der Minderheit zu sein – all das machte ihre Gesprächspartner zu Opfern, die sie nicht sein wollten: "'Gucken Sie diese ganzen armen Gruppen an, die sich ständig selbst bemitleiden', sagten meine Gesprächspartner: 'Frauen, Schwarze, Einwanderer. Wir sind nicht so weinerlich, wir sind hart im Nehmen, stoisch.' Und dabei sehen sie sich mit einem Widerspruch konfrontiert. Denn in ihrem Herzen fühlen sie sich genauso jämmerlich – aber sind viel zu stolz, um das zuzugeben."

Frauenhasser united: Bericht über die "Incel"-Bewegung

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Kommentare 3
  1. Ulli Görg
    Ulli Görg · vor mehr als 6 Jahre

    Kernsatz des Artikels:
    Sozialpsychologin und Kriminologin an der Uni Bielefeld: "Es geht immer drum, dass sie Angst haben, ihnen werden ihre Privilegien weggenommen und sie müssten irgendwas schützen, das ihnen zusteht." "Hey, es liegt gar nicht an Dir. Es liegt an der Welt. Und jetzt steigern wir uns in irgendwelche Hassphantasien rein.

  2. Florian Schairer
    Florian Schairer · vor mehr als 6 Jahre

    Danke fürs piqen. War eine spannende und leider such sehr bestürzende Recherche.

    1. Barbara Streidl
      Barbara Streidl · vor mehr als 6 Jahre

      Das kann ich mir vorstellen - wenn du in den Abgrund schaust ...

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