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Habitus statt Leistung: Wie Wirtschaftseliten sich ständig selber reproduzieren
Politikwissenschaftlerin, Journalistin
Kurator'in für: Fundstücke Volk und Wirtschaft Liebe, Sex und Wir Feminismen
Antje Schrupp ist Politikwissenschaftlerin, Journalistin und Sachbuchautorin. Sie beschäftigt sich vor allem mit der politischen Ideengeschichte von Frauen und insbesondere mit feministischer Wirtschaftsethik. Ihr aktuelles Buch "Reproduktive Freiheit. Eine feministische Ethik der Fortpflanzung" erschien 2022. Sie bloggt unter www.antjeschrupp.com.
Einer der größten Mythen des kapitalistischen Wirtschaftssystems ist die Geschichte vom Tellerwäscher, der Millionär wird. Sicher, ganz ausgeschlossen ist das nicht, aber ein Sechser im Lotto ist ja auch nicht ausgeschlossen. Die allermeisten Reichen sind nicht durch Leistung und Arbeit reich geworden, sondern durch Erbschaften (das ist die Regel). Oder durch einen Job in den oberen Etagen der Unternehmen, den man aber wiederum auch nur aufgrund von Habitus, von Ähnlichkeit bekommt: Wenn hundert Leute für eine Position qualifiziert sind, kommt derjenige zum Zug, der sich aufgrund seines elitären Familienhintergrundes stilsicher in diesem Milieu bewegen kann. Aber selbst Spitzenmanager „sind nur arme Schlucker im Vergleich zu den wirklich Reichen", sagt der Soziologe und „Elitenforscher" Michael Hartmann in diesem Interview.
Quelle: Felix Werdermann, Michael Hartmann freitag.de
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