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Scham oder der Mann in der Arena

Annette Kerckhoff
Gesundheitswissenschaftlerin

BSc Komplementärmedizin MSc Gesundheitsförderung. Seit 1990 freie Journalistin Schwerpunkt Gesundheit/Komplementärmedizin. Arbeite fest in der Patientenaufklärung für Natur und Medizin e.V.. und die Uniambulanz Witten/Herdecke.

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Annette KerckhoffFreitag, 09.12.2016

Brené Brown, Professorin im Bereich Sozialarbeit an der Universität von Houston, forscht seit 13 Jahren zu den Themen Verletzlichkeit, Mut, Wertschätzung und Scham.

Brené Brown hat einen sehr bekannten TED-Vortrag gehalten über „die Macht der Verletzlichkeit“. Gut, er ist nicht neu, sondern von 2010. Aber trotzdem großartig. So großartig, dass er zu den fünf häufigsten TED-Talks mit über 25 Millionen Zuschauern weltweit gehört. 

Browns Aussage: Der Mensch braucht es, in Verbindung mit Anderen zu stehen. Dafür braucht er das Gefühl, dieser Zugehörigkeit würdig zu sein. Und dafür braucht er Verletzlichkeit. Menschen, die connected sind, zeichnen sich durch die Bereitschaft mit, verletzlich zu sein, sich zurückweisen zu lassen, emotional aufzumachen.

Zwei Jahre später gab es einen neuen TED-Vortrag. Diesmal über Scham. Und über die Erfahrungen, die sie selber nach ihrem ersten Vortrag hatte. Und jetzt sagt sie: Verletzlichkeit ist keine Schwäche. „Emotional risk, exposure and certainty.“ Verletzlichkeit ist, so Brown, der akkurateste Maßstab für Mut. Und mit courage meint sie auch hier einen Mut, der von Herzen kommt. Und Verletzlichkeit ist die Geburtsstätte von Innovation, Kreativität und Veränderung.

Scham ist, so Brown, die Angst davor, abgetrennt zu werden („fear of disconnection“) bzw. das Gefühl, der Verbindung nicht würdig zu sein, nicht gut genug zu sein. Scham korreliert mit Sucht, mit Depression, mit Selbstmord. Der TED-Talk geht noch weiter. Hier aber schon mal ein Zitat, das Brown von Theodor Roosevelt zitiert: „It is not the critic who counts; not the man who points out how the strong man stumbles, or where the doer of deeds could have done them better. The credit belongs to the man who is actually in the arena, whose face is marred by dust and sweat and blood; who strives valiantly; who errs, who comes short again and again, because there is no effort without error and shortcoming; ....“

Scham oder der Mann in der Arena

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