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Lebt, liest und schreibt in Hamburg. Geboren und aufgewachsen im Münsterland, Reitsport also seit der Geburt im Blut. Volontariat im Finanzjournalismus. Zwei Jahre lang täglich die besten Artikel für den Blendle-Newsletter kuratiert. Schreibt frei über alles, was Hamburg so bewegt. Brennt für gut erzählte Abenteuergeschichten.
Hinweis der Redaktion:
Im Dezember 2018 ist bekannt geworden, dass der Claas Relotius, der Autor des hier empfohlenen Textes, eine Reihe von Reportagen zu großen Teilen erfunden hat. Zum Hintergrund der Causa Relotius.
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"Keiner von uns war heilig, jeder hätte das machen können. Ich habe Flugblätter verteilt. Das war doch in Wahrheit mickrig."
Wenige Interviews haben mich in diesem Jahr so sehr berührt wie dieses hier mit Traute Lafrenz. Sie ist heute 99 Jahre alt, lebt in den USA und hat sich lange geweigert, sich mit Spiegel-Reporter Claas Relotius zu verabreden. Schließlich taucht er unangekündigt auf ihrer Veranda auf und was folgt, ist ein so fesselndes wie aufrüttelndes Gespräch.
Lafrenz wuchs in Hamburg auf, ging mit Helmut Schmidt zur Schule, traf in München auf Hans und Sophie Scholl und entging der Hinrichtung nur knapp.
Auch heute, über 70 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg, blickt sie ungläubig auf den Heldenkult, der um die "Weiße Rose" entstanden ist. Sie seien keinesfalls hochpolitische Menschen gewesen – höchstens größenwahnsinnig. Eine entlarvende Erklärung hat sie allerdings auch parat:
"Was mir verdächtig vorkommt, ist, dass sie und Hans zu übermenschlichen Helden gemacht wurden, zu Heiligen. So musste sich kein Deutscher mehr fragen, warum er selbst nichts unternommen hatte, denn die Scholls waren eben einfach so viel größer und besser."
Was von diesem Interview bleibt, ist eine Mahnung: Im Angesicht der erstarkten rechten Kräfte nicht einfach zuzuschauen, sich nicht hinter vermeintlicher Ahnungslosigkeit zu verstecken, sondern den Mund aufzumachen. Und wenn wir das alle gemeinsam tun, bleibt uns vielleicht erspart, was Lafrenz erschreckt feststellte:
"Wir waren alle so gleich gesinnt, dass wir annahmen, wir seien viele, also fühlten wir uns stark. Wir hatten überhaupt keine Ahnung, wie allein wir waren."
Quelle: Claas Relotius Bild: CLAAS RELOTIUS / ... Artikel kostenpflichtig blendle.com
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http://www.spiegel.de/...
Obendrein sagt Frau Lafrenz Dinge, die man auf Tafeln drucken sollte: "wenn für Gutes und Böses nur ein Wimpernschlag genügt, müssen wir dann nicht immer wachsam sein?"
Kaum zu ertragen. Aber grandios. Auch, dass es noch Magazine gibt, die Journalisten dafür bezahlen, so eine Reise zu unternehmen, obwohl nicht feststeht, dass überhaupt ein Interview stattfinden wird.
Danke, das ist bemerkenswert. Es lohnt, dieses Interview zu kaufen. Es schwingt eine "Schuld" der Überlebenden mit.