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Klima und Wandel

Energiewende: Fakten, Missverständnisse, Lösungen – ein Kommentar aus der Physik

Andreas P.Montag, 05.08.2019

Auf gerade mal vier Seiten alles was man zur Energiewende wissen muss (außer den Kosten, den Wettbewerbsnachteilen für die deutsche Wirtschaft, den Kosten, dem Zustand von RWE/Eon,  den Kosten, den 343865 Haushalten, denen in 2017 der Strom gesperrt wurde und den Kosten): Sie findet gemessen an ihren eigenen Zielen nahezu nicht statt und ist relativ zu den Kosten grober Unfug.  

Energiewende: Fakten, Missverständnisse, Lösungen – ein Kommentar aus der Physik

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Kommentare 2
  1. Veit Nottebaum
    Veit Nottebaum · vor 5 Jahren · bearbeitet vor 5 Jahren

    Danke für den Piq, an dem ich vor allem die Einordnung der scheinbar "wahren" Verbräuche schätze. Die zeichnen doch ein noch düsteres Bild der Herausforderung "Wende" (in allen Bereichen).

    Für die "Lösungen" aber brauche ich den Text nicht. Da fehlen mir echte, neue Vorschläge! Senkung des Verbrauchs, ja (! wie denn? Ich finde, da braucht es Vorschläge u.a. aus der physikalischen Forschung, Bereitschaft in der Bevölkerung und Anreize aus der Politik). Die eingesparten Mittel zur Abmilderung der Folgen einzusetzen, wird so oder so nötig sein. Eine echte "Lösung" ist das doch aber nicht?!

    Dem Atomausstieg stehe ich angesichts des Klimawandels mittlerweile auch ambivalent gegenüber. Ich bin gegen eine langfristige Kernkraftnutzung (1. gefährlich, 2. sind langfristige Umweltfolgen nirgendwo auf der Welt eingepreist). Aber als grundlastfähige, nahezu CO2-freie Technologie ist sie übergangsweise wertvoll. Wenn FFF der wirtschaftsnahen Politik mit dem Argument begegnet, jeder gerettete Arbeitsplatz ist egal, wenn wir uns unsere Lebensgrundlagen entziehen, dann ist ein Atomausstieg zumindest diskutabel. Und (verhältnismäßig) ein paar mehr Brennstäbe sind da wahrscheinlich kein Drama?!

    Letzter Lösungsvorschlag: Erneuerbare in der Wüste. Das finde ich immer frech (um nicht zu sagen auf's Tiefste imperialistisch)! Erstmal geopolitisch äußerst schwierig: Da sind Namibia (Namib) und die Mongolei (Gobi) wohl noch die stabilsten Partner; von 7-12.000km Trassen und Verlusten (die Damen und Herren sind doch Physiker?!?!) aber mal ganz zu schweigen... die nächste Wüste wäre die Sahara, gleich hinterm Mittelmeer in Nordafrika; In Mali? Niger? Tschad? Leitungen durchs Mittelmeer? Siehe Desertec... ähm... Gebt uns Eure Energie, aber bleibt bitte drüben... Nenee...
    Warum nicht erst mal "Zuhause" die Potenziale nutzen, die da sind? Grundsteuer an den Nettostromverbrauch koppeln und zack ist jedes Dach voll mit PV. (Das wird nicht reichen, klar, aber es ist ein Beispiel dafür, erst mal die eigene Fußmatte sauber zu halten...). Im Text bleibt das nicht unerwähnt, ja... trotzdem regt mich der Wüstenvorschlag immer etwas auf...

  2. Dominik Lenné
    Dominik Lenné · vor 5 Jahren · bearbeitet vor 5 Jahren

    Eine ernüchternde, wertvolle Analyse. Es ist allerdings notwendig, das Ausblenden von Verkehr, Heizung, Prozesswärme in der Berichterstattung zu beenden.

    Eine Anmerkung: Der Export billigen Braunkohlestroms hat bisher die deutsche Klimabilanz zusätzlich verhagelt. Der hört ja nun auf. Ich bin gespannt, wie sich das emissionsmäßig auswirkt.

    Des Weiteren zeigt sich, dass Solar- und Windstrom wohl sehr lange ein knappes Gut bleiben werden und man damit haushalten muss. Es zeigt sowohl die Notwendigkeit von Offshore-Wind und in der logischen Folge des Netzausbaus - hier herrscht oft noch eine Mimosenhaftigkeit - als auch einer etwas robusteren Haltung in Bezug auf die Abstandsregelungen.

    Erneuerbare so weit ausbauen, dass im Sommer Energie gespeichert werden kann - in Form von Wärme, die sich fast ohne Verluste saisonal speichern lässt (http://www.saisonalspe...) oder - unter Inkaufnahme von Verlusten - in Form von Wasserstoff oder auch von Methan.

    Damit kann das Problem der Dunkelflaute zumindest, was die Heizung angeht, gelöst werden. Allerdings braucht man dafür auch Flächen. Von nichts kommt nichts.

    Die vernichtende Einschätzung der E-Autos teile ich, solange Strom noch weitgehend fossil erzeugt wird.

    All dies wird schwierig auf dem momentanen Verbrauchsniveau. Der Energiebedarf insgesamt muss deutlich gesenkt werden. Wir stoßen mit dem Wind an einen Flächenmangel. Das heißt: weniger und langsamerer Individualverkehr und viel mehr Wärmedämmung. Wandel der Industrie: weniger und dafür langlebigere und reparier- und recycelbare Dinge herstellen. Auch die privaten Haushalte aasen noch ziemlich rum mit dem Strom. Meine WG verbraucht weniger als ein Viertel des Stroms eines gleich großen durchschnittlichen deutschen Haushalts!! Da ist noch sehr viel Luft. Aber Das muss alles angestoßen werden, das passiert nicht von selbst!

    In Summa zeigt der Text, wieviel Weg noch vor uns liegt und wie schwierig es ist, sich aus den atomisierten, ereignisgetriggerten Meldungen der Mediosphäre ein zutreffendes Gesamtbild zu schaffen.

    Es zeigt auch, dass weiterhin eine ungeheure Motivations- und Aufklärungsarbeit zu leisten ist. Die meisten Menschen haben gar keine Vorstellung davon, wie die Lage aussieht, und wie tief die Veränderungen sind, die vor uns liegen - und viele wollen es auch nicht wissen.

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