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Solidarität: Wie Frauen in Mexiko Migranten mit Essen und Trinkwasser versorgen

Alexandra Endres
Journalistin
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Alexandra EndresDonnerstag, 01.11.2018

Manchmal ist es ganz einfach. Dann braucht man keine neue Technologie, keine neuen Gesetze, keine neue Politik – und die Hilfsbereitschaft von ein paar Frauen reicht aus, um die Welt ein bisschen menschlicher zu machen.

Die Frauen nennen sich Las Patronas. Man kann das mit "die Chefinnen" übersetzen, aber eine Patrona ist auch eine Frau, die sich um andere sorgt. Die Patronas aus dem mexikanischen Bundesstaat Veracruz versorgen Migrantinnen und Migranten, die auf ihrem gefährlichen Weg in Richtung USA durch ihren Heimatort kommen. Sie kochen Bohnen und Reis, verpacken das Essen in Tüten, geben Flaschen mit Trinkwasser dazu. Wenn "La Bestia" ihre Ortschaft passiert, der Güterzug, auf dem viele Migranten unterwegs sind, laufen sie los. Der Zug hält nicht, vielleicht bremst er ein wenig. Die Patronas reichen ihre Essenspakete hinauf, während er fährt.

Seit 1995 tun sie das schon. Das erste Mal halfen Norma Romero Vázquez und ihre Schwester spontan, als die Menschen auf dem Zug sie um Nahrung baten. Inzwischen ist aus ihrer Initiative eine größere Gruppe entstanden, die ihre Arbeit auch mit Hilfe von Spenden bestreitet,die internationale Organisationen und lokale Supermärkte geben. Die Patronas verteilen auch Kleidung, und sie können eine begrenzte Zahl von Migranten beherbergen.

In deutschsprachigen Medien ist bisher nicht viel über sie berichtet worden – n.tv hat es im vergangenen Herbst getan, basierend auf einem dpa-Text. Weil der Beitrag die Arbeit der Frauen gut zusammenfasst, piqe ich ihn hier.

Für alle, die Spanisch sprechen, gibt es hier ein siebeneinhalbminütiges Video des US-Senders Univisión, das zeigt, wie die Frauen Nahrung sammeln, kochen, verteilen, und hier einen aktuellen Artikel über die Patronas aus der mexikanischen Tageszeitung El Universal. Edgar Ávila schreibt in ihm: Die Patronas bereiten sich darauf vor, die große Gruppe von Migranten zu versorgen, die im Süden Mexikos unterwegs ist. Die Frauen bitten dafür um Spenden.

Solidarität: Wie Frauen in Mexiko Migranten mit Essen und Trinkwasser versorgen

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Kommentare 2
  1. Alexandra Endres
    Alexandra Endres · vor 6 Jahren

    Hallo Achim, gute Frage. So richtig habe ich darauf keine Antwort. Was wäre die "richtige Medizin"? Ich denke, es bräuchte viele strukturelle Veränderungen, ganz grundlegend.

    Am besten wäre natürlich, die Menschen könnten zuhause bleiben. Ohne Kriminalität und Gewalt (die, by the way, in Mittelamerika nicht nur von den Maras ausgeht, sondern auch von den Regierungen, und auch von externen Akteuren, etwa der USA). Am zweitbesten: Die Nachbarländer, also in dem Fall Mexiko, böten ihnen Schutz und Perspektiven, also z.B. Arbeit und Bildung für ihre Kinder.

    Beides passiert im Moment leider nicht. (Bleibt abzuwarten, ob Mexikos neuer Präsident das anders handhabt). Und solange das so bleibt, geben die Patronas den Leuten Hoffnung. Ich glaube, man kann die Wirkung gar nicht unterschätzen. Was selbstverständlich nicht heißt, dass strukturelle Änderungen deshalb überflüssig wären.

    Viele Grüße,

    Alexandra

  2. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor 6 Jahren

    Das ist sehr gut, diese erste Hilfe.
    Wann aber kommt die richtige Medizin?
    Eine Lösung ist das nicht.

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