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Klima und Wandel

Klimawandel, der unterbelichtete Grund für die Flucht aus Mittelamerika

Alexandra Endres
Journalistin
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Alexandra EndresSamstag, 10.11.2018

Wenn über die Migranten berichtet wird, die derzeit durch Mexiko in Richtung USA gehen, heißt es meist: Die Menschen fliehen vor der extremen Gewalt in ihren Ländern. Das stimmt auch. Aber Migration hat meist mehrere Gründe. Und einer wird bisher kaum beachtet: der Klimawandel.

In einem Text für die Umweltorganisation Sierra Club hat ihn jetzt Lauren Markham näher beleuchtet. Markham kennt sich aus mit der Migration aus Mittelamerika in Richtung USA; sie ist Autorin eines Buchs über zwei Brüder aus El Salvador, die in Kalifornien versuchen, sich ein neues Leben aufzubauen. Sie schreibt:

This summer, a drought in Central America’s Dry Corridor—a swath of historically arid land that runs through Honduras, Guatemala, Nicaragua, and El Salvador—decimated 80 percent of the region’s maize and bean crops. By August, Honduras declared a state of emergency.

By September, what would have been a time to harvest and store crops became yet another exodus, following a long line of migrants who have left Honduras in recent years. Individuals and families made plans ... to travel together toward the United States.

Die Menschen verlassen ihre Heimat aus verschiedenen Gründen. Aber der Klimawandel verstärke sie, schreibt Markham. Wegen der zunehmenden Trockenheit sind die Ernten schlecht. Die Leute haben nicht genug zu essen. Wer Kaffee anbaut – eines der wichtigsten Exportprodukte der Region –, nimmt zu wenig ein.

Auch der Guardian und die Washington Post haben über den Klimawandel als Ursache der Migration aus Zentralamerika berichtet. Markham ordnet das Phänomen in einen größeren Kontext ein: In einer dicht bevölkerten Welt mit knappen Ressourcen führen schlechte Ernten oft zu Streit und Gewalt.

Unfortunately, this resource scarcity and conflict overwhelmingly impacts people in the global south, where the impacts of climate change are the worst. When the world heats up, people become hungry and thirsty. And hungry and thirsty people will both fight and move to save their own lives.

Klimawandel, der unterbelichtete Grund für die Flucht aus Mittelamerika

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Kommentare 7
  1. Daniela Becker
    Daniela Becker · vor 6 Jahren

    Ich kann zu diesem Thema immer nur wieder den Atlas der Umweltmigration empfehlen. https://www.oekom-crow... Die Internationale Organisation für Migration (IOM) betreibt einen immensen Aufwand, um das Thema in das öffentliche Bewusstsein zu bringen.
    Das Thema ist komplex, weil sich die Betroffenen schlecht erfassen lassen. Die IOM erklärt aber ziemlich gut, wie sie ihre Zahlen aufbereitet. Es geht bei Umweltmigration nicht nur um die offensichtlichen Migrationstreks, die gerade Mittelamerika erschüttern. Es geht auch um Leute, die ihre Häuser und Hab und Gut verlieren, zum Beispiel durch Stürme, Flut oder Brände und am gleichen Ort oder sehr in der Nähe wieder neu aufbauen, weil sie es sich (noch) leisten können oder ihre Heimat (noch) nicht verlassen wollen. Ich glaube, um das Risiko der durch Klimawandel induzierten Umweltmigration zu erfassen, muss man sich von dem Gedanken frei machen, dass nur wirtschaftlich ohnehin bereits schwache Regionen betroffen sind.
    Ein aktuelles Beispiel wäre Kalifornien, wo sich in den letzten Jahren ziemlich deutlich eine Häufung von Waldbränden abzeichnet. https://www.popsci.com... Natürlich verkraftet der Durchschnittamerikaner so einen Schlag vergleichsweise besser als Leute die ohnehin schon am Existenzminimum leben. Aber wie lange bleibt man an einem Ort, wenn zweimal im Jahr alles droht abzubrennen?

    1. Alexandra Endres
      Alexandra Endres · vor 6 Jahren

      Danke, das ist ein wichtiger Hinweis: Auch Menschen in wohlhabenden Regionen sind gefährdet.

      Ich denke, das Risiko hängt davon ab, welche Folgen der Klimawandel in einer bestimmten Gegend konkret hat, oder übersehe ich etwas? Gegen den Meeresspiegelanstieg beispielsweise kann man Deiche bauen, gegen Hitze Klimaanlagen einsetzen, zumindest bis zu einem gewissen Punkt. Und wenn die Menschen nicht auf Subsistenzlandwirtschaft angewiesen sind, um zu essen, trifft eine Dürre sie nicht so schlimm.

      Manchmal hilft es also, Geld zu haben. Feuer ist aber ein sehr gutes Gegenbeispiel.

    2. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor 6 Jahren

      @Alexandra Endres Ich glaube, die Option Dämme und Deiche zu bauen, wird global betrachtet maßlos überschätzt. Dieser Text geht davon aus dass heute weltweit mehr als 200 Millionen Menschen unterhalb von 5 Metern (über Normalnull) leben, Tendenz steigend. Die meisten davon in Asien. https://worldoceanrevi...
      Dämme (wer sie sich überhaupt leisten kann) werden da sehr begrenzt helfen. Wahrscheinlicher wird ein steter Rückzug ins Inland.

    3. Daniela Becker
      Daniela Becker · vor 6 Jahren

      @Daniela Becker Einen guten Überblick bietet https://searise.correc...

    4. Alexandra Endres
      Alexandra Endres · vor 6 Jahren
  2. Urs Gröhbiel
    Urs Gröhbiel · vor 6 Jahren

    Vielen Dank für diesen Beitrag und die Hinweise! Auch die generellen Hinweise mit Bezügen zu afrikanischen Ländern zum Zusammenhang zwischen Klimawandel, Produktivität, Subsistenzwirtschaft, Erwerbseinkommen und daraus resultierende Konflikte und Migrationsbewegungen finde ich sehr spannend.

    1. Alexandra Endres
      Alexandra Endres · vor 6 Jahren

      Danke! Freut mich.

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