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Medien und Gesellschaft

Der Spiegel auf Spurensuche nach dem entfremdeten Leser

Alexander von Streit
Digitale Schreibmaschine mit anarchistischem Ansatz und bürgerlicher Lebensform
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Alexander von StreitMontag, 26.02.2018

Welchen Stellenwert Journalismus künftig in unserer Gesellschaft haben wird, hängt nicht unbedeutend mit dem Thema "Vertrauen" zusammen. Die Diskussion darüber, warum dieses Vertrauen erodiert und wie sich das ändern lässt, läuft ja bereits seit einiger Zeit. Nun findet sie aber auch zunehmend in den betroffenen Medien selbst statt. So wie hier im Spiegel. Medienredakteurin Isabell Hülsen sucht in einer mehrseitigen Geschichte nach den Stationen der Entfremdung. Ihre Spurensuche führt sie zu zwei ehemaligen (Spiegel-)Lesern, die sich in ihrem alten Medienmix nicht nur nicht mehr zu Hause fühlen, sondern ihn rundherum ablehnen. Beide sind insofern sehr interessant, als ihr Bildungsniveau nicht dem gängigen Klischee von "Lügenpresse"-Rufern entspricht:

Der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen spricht von einem neuen "Lügenpresse-light-Milieu", das zwar die aggressive Vokabel scheut, in dem das Unbehagen am Journalismus aber gedeiht. Kritik an den Mainstream-Medien, sagt Pörksen, werde "allmählich selbst zum Mainstream".

Um das Bild der Entfremdung runder zu zeichnen, hat Hülsen für ihre Geschichte außerdem mit Klaus Kleber gesprochen, quasi stellvertretend für die Journalisten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Und mit dem Chefredakteur der Neuen Züricher Zeitung, dessen rechtsliberal ausgerichtetes Blatt angeblich manchem enttäuschten deutschen Zeitungsleser als Alternative dient. Der Lichtblick der Geschichte im zerrütteten Vertrauensverhältnis der Mediengesellschaft: Eine Initiative der Mittelbayerischen Zeitung in Regensburg, die inzwischen damit begonnen hat, das zu machen, was Menschen von ihrer Lokalzeitung erwarten: Sie hört Ihnen zu.

Der Spiegel auf Spurensuche nach dem entfremdeten Leser
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