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Pop und Kultur

Als Rap und Rock nicht zusammen funktionierten

Alexander von Streit
Digitale Schreibmaschine mit anarchistischem Ansatz und bürgerlicher Lebensform
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Alexander von StreitFreitag, 29.12.2017

Es lag etwas in der Luft, Anfang der 90er-Jahre. 1992 erregte die Band Bodycount einiges Aufsehen mit ihrem ersten, gleichnamigen Album. Der Grund dafür war aber nicht nur der darauf in der ersten Auflage enthaltene und umstrittene Song "Copkiller", der am Ende sogar zur vorzeitigen Beendigung des Plattenvertrags mit dem Major-Label Warner führte. Interessant war vor allem, dass in dieser Band ein Gangster-Rapper wie Ice-T plötzlich eine knallharte Fusion aus Heavy Metal, Punk und eben Hip-Hop produzierte. Das war wirklich neu. Und es funktionierte.

Das war kein Selbstläufer, wie ein anderer Fall aus diesen Jahren zeigte. Ein Jahr zuvor war die britische Gothic-Rock-Band Sisters of Mercy (hier ein anderer Piq von mir zu dieser Band) mit einem ähnlichen Projekt gescheitert: Eine US-Tour mit den Rap-Ikonen Public Enemy*, die sogar vorzeitig abgebrochen wurde, weil das einfach nicht funktionierte. Zu unterschiedliche Fan-Schichten, zu viel Angst bei den Veranstaltern vor rassistischen Auseinandersetzungen unter den Fans – und vielleicht einfach auch die falschen Bands, die da zusammen kamen (um es noch komplizierter zu machen, waren auch noch die Post-Punk-Band Gang Of Four, die Hardrocker Warrior Soul und die Rap-Band Young Black Teenagers mit dabei). 

Vielleicht muss man das alles im Rückblick auch als Warnung verstehen. Denn Crossover prägte wenig später die musikalische Landschaft durchaus. Und das war leider nur in wenigen Fällen eine gute Idee.

* Das Musikmagazin Post-Punk hat übrigens eine echt schräge Theorie, warum die Sisters of Mercy ausgerechnet mit Public Enemy auf Tour gingen:

This combination was most likely inspired by the fact that Public Enemy’s third studio album Fear of A Black Planet released the previous year bore a similar name to The Sisters’s 1985 First And Last And Always track Black Planet.
Als Rap und Rock nicht zusammen funktionierten

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