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Technologie und Gesellschaft

Mit Technologie und Journalismus können wir die Gefahr durch Deepfakes in den Griff kriegen

1E9 Magazin
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1E9 MagazinMittwoch, 13.11.2019

Mit leicht zugänglichen Algorithmen lassen sich inzwischen ziemlich einfach relativ überzeugende Fake-Videos produzieren, sogenannte Deepfakes. Plötzlich gibt Mark Zuckerberg offen zu, dass es Facebook nur darum geht, Nutzerdaten abzugreifen. Und Wladimir Putin lächelt auf dem Körper von Melania Trump. Alles Satire natürlich.

Die amerikanischen Geheimdienste, die EU-Kommission und IT-Sicherheitsfirmen fürchten jedoch bereits, dass Deepfakes zu einer neuen Welle der digitalen Desinformation führen könnten - und damit zur Gefahr für die Demokratie werden.

Und tatsächlich gab es schon Fälle, in denen die bloße Möglichkeit, dass es sich bei Videos um Deepfakes handeln könnte, zu politischen Unruhen geführt hat. Zum Beispiel im zentralafrikanischen Staat Gabun. Das Problem hinter diesem, im Artikel geschilderten Fall, wird Lügnerdividende genannt. Die Existenz von Deepfakes reicht demnach schon, damit Lügner auch echte Videos, die ihre Vergehen belegen, in Zweifel ziehen können.

Für Desinformation braucht's keine Deepfakes

Trotz dieser Fälle sehen nicht alle Riesenprobleme auf uns zukommen. Zum einen, weil es gar keine ausgefeilten Deepfakes braucht, um auf Facebook, Twitter und Co. Lügen zu verbreiten. Es reicht oft schon, Zitate in den falschen Kontext zu stellen oder Videos mit gängigen Mitteln zu bearbeiten: cheap fakes statt deep fakesAußerdem arbeiten Firmen und Institutionen weltweit an Tools, mit denen sich Deepfakes enttarnen lassen. Und: Guter Journalismus, der Informationen und Quellen einordnet und deren Glaubwürdigkeit überprüft, wird umso wichtiger werden. 

Die größte Sorge sollte man sich derzeit wohl um Rachepornos machen, die mit Deepfake-Software erstellt wurden. Denn momentan sind 96 Prozent aller Deepfakes im Netz Pornos. Die davon Betroffenen, deren Gesichter geklaut wurden, sind allesamt Frauen.

Mit Technologie und Journalismus können wir die Gefahr durch Deepfakes in den Griff kriegen

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Kommentare 1
  1. Ernst Wilhelm Grüter
    Ernst Wilhelm Grüter · vor 5 Jahren

    Wir halten mehr und mehr technisch konstruierte Bilder für Wirklichkeit und verlassen uns auf ihr technische Entlarvung. Mir würde es gefallen, wenn wir mehr unsere Fähigkeiten zum Denken, beurteilen, Fragestellungen entwickeln würden. Es geht mehr und mehr um Technik als Basis für die Entscheidung darüber, was wir für Wahrheit halten sollen.

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