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Technologie und Gesellschaft

Das Start-up rLoop will beweisen, dass sich Tech-Innovationen auch im Home Office entwickeln lassen

1E9 Magazin
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1E9 MagazinMontag, 01.06.2020

Die komplette Belegschaft im Home Office. Zusammenarbeit nur virtuell. Was für viele Unternehmen ein Corona-Ausnahmezustand war, ist für rLoop ganz normal. Denn rLoop ist ein komplett dezentral organisiertes Start-up, das sich aus einer Online-Community entwickelt hat. Begonnen hat seine Geschichte, als der Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk vor sieben Jahren seine Vision des Hyperloops veröffentlichte.

Damals stellte der Tesla- und SpaceX-Chef sein sogenanntes White Paper ins Internet. Das 57-Seiten umfassende PDF-Dokument beschreibt eine futuristische Bahn, die durch eine nahezu luftleere Röhre sausen soll – und dabei Geschwindigkeiten von über 1.000 Kilometern pro Stunde erreichen könnte.

Das White Paper machte im Netz die Runde. Später rief Musk auch noch einen Wettbewerb aus, für den Hyperloop-Kapseln im Miniaturformat gebaut werden sollten. Und sofort fand sich auf Reddit eine Gemeinschaft zusammen, um die Herausforderung anzunehmen, wie ein rLoop-Projektmanager 1E9 berichtet.

In Anlehnung an Reddit, das sie zusammenbrachte, tauften sie ihr Team rLoop – eben für das kleine r, das in der URL jedem Themenressort auf Reddit vorangestellt ist. Auf Reddit selbst, mit Google Docs, Skype und Team-Werkzeugen wie Slack koordinierten und planten rund 140 Reddit-Mitglieder die Kapsel für den Wettbewerb. Die Bauteile fertigten einige ausgewählte Mitglieder bei sich zu Hause, in Mietwerkstätten oder auf ihrer Arbeit – und sendeten sie in die USA, wo die Kapsel zusammengesetzt wurde.

Erfindergeist kennt keine Grenzen

Als der Wettbewerb schließlich stattfand, begegneten sich viele von denjenigen aus dem rLoop-Team, die anreisten, zum ersten Mal im analogen Leben. Durchsetzen konnte sich ihr Pod zwar nicht, erhielt aber immerhin die Sonderauszeichnung für die innovativste Konstruktion. Dieser Teilerfolg reichte, um das Kollektiv zusammenzuschweißen und weiterzumachen. Bis heute arbeitet rLoop - komplett dezentral - an der Verbesserung des eigenen Hyperloop-Konzepts, um die Mobilität der Zukunft mitzugestalten.

„Ich würde sagen, wir sind jetzt so etwas wie eine Crowdsourcing-Ingenieurs- und Innovationsplattform“, versucht Ilyas Vali das Selbstverständnis von rLoop gegenüber 1E9 zu umschreiben. Seit 2018 ist rLoop zudem ein echtes Start-up, das eine Hand voll Angestellter hat, die das Online-Kollektiv aus freiwilligen Enthusiasten verwalten. Dem gehören momentan 1.500 Mitglieder aus 59 Ländern an.

Inzwischen hat rLoop einige Workflows entwickelt, von denen gerade in Corona-Zeiten auch andere Unternehmen profitieren könnten. Projekte werden in kleine Aufgaben zerlegt, die dann verteilt werden, Tests laufen oft in Simulationen ab oder bei Mitgliedern, die eigene Werkstätten haben. Am Ende geht es rLoop auch darum, allen Menschen, die an Innovationen mitwirken wollen, die Chance dazu zu geben. Ganz egal, wo auf der Welt sie wohnen.

„Wir sind offen für jeden, der etwas machen will, der eine neue Technologie oder neue Idee ausprobieren möchte.“
Das Start-up rLoop will beweisen, dass sich Tech-Innovationen auch im Home Office entwickeln lassen

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