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Seit 2005 ist er mit verschiedenen Projekten im Internet aktiv. Er gründete twitkrit.de und die Twitterlesung, organisierte verschiedene Veranstaltungen und betreibt den populären Podcast wir.muessenreden.de. Anfang 2010 begann er das Blog CTRL-Verlust zuerst bei der FAZ, seit September auf eigene Faust, in dem er über den Verlust der Kontrolle über die Daten im Internet schreibt. Seine Thesen hat er im Oktober 2014 auch als Buch veröffentlicht: Das Neue Spiel, Strategien für die Welt nach dem digitalen Kontrollverlust.
Es war sicher nicht allen klar, aber als WhatsApp 2015 für alle seine Kunden die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ausgerollt hat, war das ein historischer Akt. Apples iMessage war sogar Vorreiter und Google zog später mit. Heute kann man sogar mit Facebook Messenger Ende-zu-Ende verschlüsselt kommunizieren.
Man muss sich das vorstellen: Vorher war eine solch sichere Kommunikation nur möglich, wenn man sich furchtbar komplizierte Software auf seinem Rechner installierte und dann konnte man etwa alle halbe Jahr eine verschlüsselte E-Mail austauschen, wenn man jemanden fand, der sich das Geraffel auch freiwillig angetan hatte. Und auf einen Schlag gingen eine Milliarde Kommunikationsteilnehmer ins Dunkle, also außerhalb jeglicher Kontrollierbarkeit ihrer Inhalte. (Heute sind es wahrscheinlich kaum weniger als zwei Milliarden.)
Ich bezeichnete das damals als das Ausrollen eines Darknet-Light für alle und es war mir klar, dass das weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen würde. Und zwar nicht nur positive. Ich hatte allerdings nicht genug Phantasie, um mir vorzustellen, welche Konsequenzen.
Nachdem wir letztes Jahr viel darüber gelernt haben, wie die ethnischen Säuberungen gegen die Rohingya in Myanmar angefeuert wurden durch Verschwörungstheorien auf Facebook, hat das Unternehmen reagiert und moderiert mittlerweile sehr viel gezielter und versucht die Gerüchteverbreitung einzudämmen.
In Indien hingegen ist der Schwester-Dienst WhatsApp sehr viel beliebter und auch da kommt es immer wieder zu Akten von Massengewalt, deren Auslöser Verschwörungstheorien auf WhatsApp waren. Die indische Regierung hat bereits einen offenen Brief an das Unternehmen geschrieben und um Abhilfe gebeten. Aber wie soll das gehen?
Der Artikel stellt den Konflikt gut dar, lässt auch WhatsApp zu Wort kommen. Aber vor allem zeigt er ein paar interessante Vorschläge von indischen Aktivisten auf, wie Privatsphäre und Öffentlichkeit besser austariert werden können.
Davon werden wir noch viel mehr hören.
Quelle: Mathew Ingram EN cjr.org
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