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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Dass große Unternehmen fleißig unsere Daten sammeln und gewinnbringend weiterverkaufen, ist keine große Nachricht mehr. Wenn es nicht gerade darum geht, dass Facebook persönliche Nachrichten direkt an Netflix weiterleitet, scheint das Abgreifen von und Handeln mit Nutzerdaten auch halb so wild. Schließlich dient dies ja der Verbesserung von Werbe- und Dienstleistungen und läuft – so versichern die Unternehmen stets – vollständig anonymisiert ab. Dass das jedoch nie ganz stimmen kann, illustriert diese gelungene Multimedia-Reportage der New York Times von Jennifer Valentino-DeVries und ihren Kollegen.
Zu den vielen Daten, die Apps auf unseren Smartphones abgreifen, gehören unter anderem Standortinformationen. Die Kamera-App speichert den exakten Ort der Aufnahme. Die Kalender-App berechnet die Entfernung vom momentanen Aufenthaltsort zum nächsten Termin. Die Wetter-App gibt lokale Regenprognosen ab. Und in der Regel werden diese Daten nach der Verwendung nicht wieder gelöscht, sondern gespeichert und in handlichen Paketen weiterverkauft. Die Reporter*innen der New York Times haben sich so ein Paket mit anonymen Standortdaten zugelegt und konnten durch akribische Puzzlearbeit einzelne Personen identifizieren und in ihren Alltagsroutinen verfolgen – Wohnorte, Arbeitsplätze, Besuche bei der Schwangerschaftsberatung oder dem Psychologen.
Businesses say their interest is in the patterns, not the identities, that the data reveals about consumers. They note that the information apps collect is tied not to someone’s name or phone number but to a unique ID. But those with access to the raw data — including employees or clients — could still identify a person without consent. They could follow someone they knew, by pinpointing a phone that regularly spent time at that person’s home address. Or, working in reverse, they could attach a name to an anonymous dot, by seeing where the device spent nights and using public records to figure out who lived there.
Quelle: Jennifer Valentino-DeVries, Natasha Singer, Michael H. Keller, Aaron Krolik Bild: Richard Harris EN nytimes.com
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