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Es piqen derzeit im Wechsel: tante und kathy Meßmer (km).
RSS ist vielleicht das Webprotokoll mit dem größten ungehobenen Potenzial. Lange vor Facebook, Twitter und piqd konnte man sich mittels RSS einen eigenen Feed aus Inhalten verschiedener Quellen zusammensetzen. Wie es sich für Protokolle ziemt, gehört RSS nicht einem einzelnen Unternehmen.
Das hat Vorteile und Nachteile.
Zu den Vorteilen gehören mehr Vielfalt in der Auswahl der Werkzeuge (Feedreader) und mehr Freiheit in der Art und Weise, wie man sich den eigenen Feed, den eigenen Informationsflow, zurechtbiegt. Es gibt Feedreader mit denen man Keywords ausfiltern kann, nach Keyword, Quelle oder Autor ausgewählte mobile Notifications erhält oder Artikel anderweitig verarbeiten kann. Und bei RSS bestimmt man selbst, wann, wo und wie die neuesten Artikel der New York Times, Spiegel Online und der 24+ Nischen-Blogs angezeigt werden. (Der Autor dieser Zeilen hat über 1.600 RSS-Feeds, also Websites, abonniert.)
Kein Facebook-Algorithmus, kein Twitter-Algorithmus.
Zu den Nachteilen gehört ein aufwändiges Setup. Das klingt trivial, aber die Einfachheit von Facebook und Twitter hat, neben ihrer sozialen Komponente, massgeblich dazu beigetragen, dass diese RSS schnell überflügeln konnten. Heute ist RSS im Vergleich dazu eine Nischentechnologie, die zwar nach wie vor Millionen enthusiastische Nutzer weltweit hat aber eben nicht Milliarden, nicht annähernd.
Dieser Longread von Motherboard erzählt die frühe Geschichte von RSS nach und zeigt, wie schwer es den beteiligten Freiwilligen fiel, sich auf eine Richtung zu einigen, was der Technologie nicht zuträglich war.
Open-Source-Mailinglisten sind eben nicht bekannt für "move fast and break things". Das können Unternehmen besser, im Guten wie im Schlechten.
So wie Email wird auch RSS nicht verschwinden, aber im Gegensatz zu Email bleibt RSS wohl der Weg in den Mainstream versperrt. Wollen wir irgendwann von einem Internet der Konzerne wegkommen, müssen wir lernen besser gemeinsam Protokolle entwickeln zu können.
Es geht nicht ohne.
Quelle: Sinclair Target EN motherboard.vice.com
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