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Diese Frage versucht der Trendforscher und Textilunternehmer Carl Tillesen in seinem Buch "Konsum" auf 222 Seiten zu beantworten. Es geht ihm nicht um eine Moralpredigt, sondern um die Suche nach den Gründen für den Shoppingwahn:
Wenn ich in diesem Buch darüber schreibe, wie wir konsumieren, dann meine ich wir und dann meine ich auch mich selbst. Ich kann nicht behaupten, dass mir irgendeiner der hier beschriebenen Auswüchse unseres Konsums fremd wäre. Vielmehr gibt es in diesem gesamten Buch keinen einzigen Auswuchs, bei dem ich mich nicht schon selbst ertappt hätte. Ich bin Teil des Systems. Ich bin privat Teil des Systems. Und ich bin beruflich Teil des Systems.
Seine Argumente sind vielschichtig und viel hängt damit zusammen, dass Shopping wohl Glücksgefühle auslöst und so auch zu suchtähnlichem Verhalten führen kann.
Zwei wesentliche Entwicklungen haben in den letzten 20 Jahren dazu geführt, dass unser Shopping-Verhalten immer weiter eskaliert ist:
Ich fand es interessant und doch auch leicht zu lesen.
Quelle: Lisa Hollogschwandtner www.textilzeitung.at
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....tja, und jetzt haben die Supermärkte unser Einkaufsverhalten noch weiter verändert. Psychisch sind sie ein Ort der Stabilität geworden. Stationär. Auch, wenn alle Geschäfte schliessen sollten, neue T-shirts und alles was ich haben will gibt es dort. Immer. Sofort.
P.S.: mir gefällt das erste Wort des Buchtitels und dann noch mal der gesamte Titel, nicht so ganz, als Ostliebender, schlaue Wahl, Respekt. :-)
Ich glaube, dass dahinter auch tief liegend Psychologisches steckt. Das Kaufen ist so eine Art Ersatzreligion, Menschen fühlen sich zu etwas zugehörig, wenn sie z.B. Amazon Prime - Kunde sind. Auch die eigene Auf-Wert-Ung ist Teil davon: mit teuren Marken oder Geräten fühlen sich Menschen selbst auch "teurer" - also vermeintlich wertvoller. Und dann gibt's natürlich typische Suchtanzeichen, es macht "high", wenn man kauft, kurzfristig.
Unser Wirtschaftssystem bedient diese (und andere) Themen ideal. Die meisten Menschen sehen wahrscheinlich gar keinen Grund, mit dem Konsumieren aufzuhören. Sie stellen das mit Verzicht gleich.
Mich macht das sehr nachdenklich und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass weniger Konsum mein Leben sehr viel besser macht.
Gestern hab ich auf den Weg an die Isar leichtsinnigerweise die Münchner Innenstadt durchquert. Mir war der Black Friday entfallen. (Vielleicht beim heftigen Kopfschütteln über diesen Wahnsinn.) Da hab ich mich auch gefragt: Was haben die da geiles bei Zara, dass man JETZT dort Schlange stehen muss?