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Kurator'in für: Technologie und Gesellschaft Fundstücke
Promovierte Literaturwissenschaftlerin. Schwerpunkte: Digitaler Journalismus, Journalistenausbildung und Medienkompetenz. Chefredakteurin der Berliner Gazette (https://berlinergazette.de) und Professorin für digitalen Journalismus an der Macromedia University of Applied Sciences. Kann sich die Namen ihrer Student*innen merken.
Diesen Text möchte ich aus zwei Gründen empfehlen: Er hat ein spannendes Thema und setzt es in einem innovativen Format um. Die längere Lesezeit lohnt sich zu investieren! Die beiden Autoren Jörg Scheller und Wolfgang Ullrich nehmen sich im digitalen Zwiegespräch das Twitter-Profil des Medientheoretikers Norbert Bolz vor. Bolz, dessen Texte StudentInnen eines geisteswissenschaftlichen Fachs garantiert über den Weg gelaufen sind. Bolz, der einst ein Wissenschaftler war, dem man gern zuhörte und las.
In den letzten Jahren hat Bolz sich radikalisiert, wie der Beitrag anhand von Bolz' Tweets nachzeichnet. Heute wettert er gegen Gendermainstreaming, Flüchtlinge und die Medien. Scheller und Ullrich wollen verstehen, warum ein privilegierter Professor sich auf Twitter derartig radikalisieren kann. Ein Hinweis könnte ein Bolz-Tweet sein: "Wenn man viele Anhänger hat, kann man seine Meinung nicht mehr ändern." Der vermeintliche Ruhm, der Zuspruch und die vielen Twitter-Herzen könnten ihm zu Kopf gestiegen sein.
Die Autoren unternehmen hier eine Tiefenanalyse eines Twitter-Profils, wie ich sie bisher nicht gesehen habe (andere Beispiele sehr gern in den Kommentaren) – eine Ausnahme sind vielleicht die küchenpsychologischen Untersuchungen von Trumps Twitter-Account. Ein scharfsinniger Beitrag, mehr davon!
Quelle: Jörg Scheller und Wolfgang Ullrich pop-zeitschrift.de
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