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Kurator'in für: Technologie und Gesellschaft Medien und Gesellschaft Klima und Wandel
Irgendwas mit Medien seit 1996, Typograph, Grafiker, Blogger. Ask me anything.
Marc Andreessen, mililardenschwerer Investor in Silicon Valley, schrieb vor wenigen Tagen ein Manifest des Techno-Utopismus. Man könnte dieses Dokument, das vor Pathos, historischen Ungenauigkeiten und veraltetem Marktfundamentalismus nur so strotzt, getrost ignorieren, wenn Andreessen nicht einer der einflussreichsten Männer in Technologie-Kreisen wäre und sein Wort Gewicht hat. Dieses Manifest ist ein brauchbarer Wegweiser für die Stimmungen und Haltungen der Elite im Technologie-Sektor, selbst wenn es wie das inbrünstig vorgetragene Wannabe-Epos eines Teenagers klingt.
Lucas Ropek schreibt auf Gizmodo, warum Andreessen mit praktisch allem falsch liegt und ich habe in meinem Newsletter aufgeschrieben, warum die pathosgeladene Ästhetisierung von letztlich politisch-regulativen Fragen an die Wurzeln des Faschismus erinnert, die Andreessen in seinem Dokument auch zusammen mit neoreaktionären Denkern explizit zitiert.
Einen anderen, etwas unaufgeregteren, aber möglicherweise besseren Kritikansatz bietet David Karpf in seinem Takedown Why can't our tech billionaires learn anything new? Er beschreibt, warum Andreessen vor allem abgehangene und verbrauchte Tech-Visionen aus den Neunzigern aufwärmt, die vor allem deshalb abgeschmackt klingen, weil die sogenannten Techno-Utopisten der Neunziger seit dem Siegeszug des Internets praktisch politische und gesellschaftliche Blankoschecks erhielten in Form von Steuersenkungen, Subventionen und Deregulierung. Damit haben sie dann vor allem Marktmonopolisierung und Ungleichheit erschaffen.
Gleichzeitig zeigt Andreessen mit dem Finger auf Feinde – nicht Menschen, wie er betont, sondern "gefährliche Ideen", die die Freiheit des unregulierten Marktes und ungebundener Innovationskraft bedrohen. Diese Ideen sind Industriestandards wie "Risk Management", aber auch Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung, Trust and Safety, Stakeholder Capitalism und so weiter und so fort.
Karpf hält entgegen, dass dies Merkmale nicht einer pessimistischen, regressiven Sicht auf technologische Innovation sind, die angeblich Fortschritt verhindern, sondern Ansätze für das, was er Techno-Pragmatismus nennt, und bezieht sich dabei auf einen seiner älteren Aufsätze.
Techno-Pragmatismus sieht die Chancen des technologischen Fortschritts und ist dabei nicht weniger enthusiastisch, als Techno-Optimisten, verschließt aber seine Augen nicht vor Risiken und den deshalb nötigen Regulationen, die technologischen Fortschritt in zivilisatorisch-legislative Mechanismen zum Nutzen der breiten Bevölkerung einbetten.
Die Geschichte gibt ihm Recht. MIT Ökonom Daron Acemoğlu beschreibt in seinem neuen, auf jahrelanger historischer Forschung basierenden Buch Power and Progress, warum es nie ungebremste technologische Innovation alleine war, die gesellschaftlichen Fortschritt auslösten, sondern immer der damit verbundene Kampf darum, die mit technologischem Fortschritt einhergehenden Besserungen der breiten Bevölkerung zugänglich zu machen und den Menschen Anteil an den fortschrittlicheren Lebensbedingungen zu bieten.
Marc Andreessens möchte genau diesen Kampf um Regulation zugunsten eines libertären, ungebremsten Fortschritts beseitigen, weshalb ich sein Manifest nicht für techno-optimistisch, sondern techno-extremistisch halte und den wahren Techno-Optimismus bei Karpf und Acemoğlu sehe: Die Zuversicht auf sozial und politisch integrierten technologischen Fortschritt, der allen zugute kommt – nicht nur einer handvoll von Tech-Millardären und ihren akzelerationistischen Anhängern.Quelle: Dave Karpf Bild: a16z EN davekarpf.substack.com
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