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Die Angreifer schickten Fake-Rechnungen, Benachrichtigungen über Unfälle von Familienangehörigen, Notfall-Updates zu angeblich gekidnappten Kindern oder Kollegen oder gaben sich als Mitarbeiter der US-Botschaft aus. Mit dreisten Methoden wurden in Mexiko strategisch Journalisten, Rechtsanwälte und Aktivisten ausgespäht – offenbar von der Regierung. Die eingesetzte Spyware der israelischen Firma NSO Group (inzwischen: "Q Cyber Technologies" oder "Q") wird nur an Regierungen und Sicherheitsbehörden vertrieben. Im Visier der digitalen Attacken: Mexikaner, die Korruption und Verbrechen der mexikanischen Regierung und Sicherheitskräfte anprangern oder die mexikanische Politik kritisieren.
Im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass Gesundheitsexperten ausgespäht wurden, die gegen die Getränke- und Lebensmittelkonzern-Lobby kämpfen und sich für Reformen gegen die Fettleibigkeit in Mexiko einsetzen. Doch die Spähangriffe sind noch umfangreicher als bisher angenommen. Zusammen mit mexikanischen NGOs hat das Citizen Lab Toronto jetzt nachgewiesen, dass 11 Personen 76 SMS-Nachrichten erhalten haben. Neben der prominenten mexikanischen Investigativjournalistin Carmen Aristegui wurde auch ihr minderjähriger Sohn mit angeblichen Nachrichten zu seinem US-Visum kontaktiert. Die Taktik: Die SMS-Nachrichten mit infizierten Links sollten den Angreifern den Zugriff auf Daten wie Nachrichten, Fotos, Kontakte oder Anrufe der Zielpersonen erlauben.Quelle: John Scott-Railton, Bill Marczak, Bahr Abdulrazzak, Masashi Crete-Nishihata, Ron Deibert Bild: Citizen Lab EN citizenlab.org
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