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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Cory Doctorow ist Autor, Journalist und Aktivist und verfolgt eine ziemlich klare Agenda in Bezug auf Technologie:
As a professional cyberpunk dystopian writer, I’m here to tell you that our ideas were intended as warnings, not suggestions.
Zum Glück belässt er es aber nicht bei dystopischen Warnungen, sondern sucht ebenso nach utopischen Lösungsansätzen für die Herausforderungen technologischer Umbrüche. In seinem Roman Walkaway imaginierte er zuletzt beispielsweise eine Aussteiger-Bewegung, die sich mit Creative Commons, 3D-Druckern und algorithmischer Selbstorganisation zur erfolgreichen Alternative zum ausbeuterischen Stadtleben entwickelt.
In einem aktuellen Text für den Guardian schlägt er in eine ähnliche Kerbe – Technologiekritik ohne Technologiefeindlichkeit. Diesmal am Beispiel so genannter »Smart Cities«. In der dystopischen Variante sind diese vernetzen Städte ein umfassender Sensor, der jede Tätigkeit seiner Bürger*innen auswertet und zur Manipulation und Kontrolle missbraucht. Aber was wäre – so fragt Doctorow – wenn man den Spieß einfach umdreht? Die Bürger*innen als Sensor, die alle Daten der Stadt empfangen, ohne selbst zwingend etwas preisgeben zu müssen.
While we’re imagining a city that is instrumented to measure things but not people, try imagining a mobile device that gathers data about its user, but doesn’t ever share that data with anyone, ever. […] Now, equipped with your device, you are prepared to be a sensor, rather than a thing to be sensed. As you move around your smart city, the things around you stream data about their capabilities, limitations, prices, uses and nature. Want to find a loo? Your device not only knows which ones are free, but also what time you habitually pee, and whether or not you’ve been drinking a lot of water and might need one. Want a free seat on a bus? Likewise, the device will tell you where there is one free. When you stand at a bus-stop, your presence, but not your identity, is registered, so that the transit system can adjust the vehicles and routes.
Sicher, wie so ein System konkret umgesetzt werden kann, erklärt Cory Doctorow nicht. Aber allein die Erinnerung daran, dass es verschiedene Paradigmen zum Umgang mit Technologie – und nicht nur ein Ja oder Nein – geben kann, ist uneingeschränkt lesenswert.
Quelle: Cory Doctorow EN theguardian.com
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"Smart" Unis: Ich war Mitarbeiter der IT-Services Uni X (Oe). Ca 20 Jahre lang wurden
meine Daten immer wieder modifiziert, geloescht, gelesen, Zugang zu
Programmen blockiert.
Wenn ich mich beschwerte, hiess es: "da kann man nichts machen". Am Ende
wurde ich gekuendigt.
Jetzt noch verbunden mit dem Recht auf Anonymität und der - zugegebenermaßen ein bissl aggressiven - technisch unterstützten Aufdringlichkeit, der smarten Umgebung diese Daten zur Not auch ohne Erlaubnis zu entnehmen- und fertig ist die bürgerschaftliche autonom-soziale selbstErmächtigung des modernen Ichs. erinnert mich an einen sf=Roman den ich mal las: die sich durchs netz hackende KI gab bei jedem Objekt gerät Produkt bei jeder öffentlichen Verlautbarungen von Regierungen oder unternehmen ungefragt ungefiltert weitere Infos preis: tatsächliche herstellungsweisen umweltschäden Gefährdungen ob die werbeversprechen (nicht) stimmten ob die Propagandarede echte Fakten enthielt ... etc.
Sehr ... erschreckend. und befreiend vorallem da die besagte KI ethisch und freundlich gesinnt war :-)
Sensoren müssen Daten preisgeben, auch als Bürger. Das ist das Prinzip von Sensoren .....
In dem Zusammenhang vielleicht interessant: Ich habe vergangenes Jahr mit dem Wiener Planungsdirektor Thomas Madreiter über deren Smart-City-Strategie gesprochen, die oft als Vorbild gehandelt wird. https://www.www-mag.de...