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Technologie und Gesellschaft

Product Placement an der Unfallstelle

Hendrik Spree
Ad Boy 4 Life

*lebt noch*

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Hendrik SpreeMittwoch, 04.09.2019

Ich weiß fast nicht, was ich schlimmer finden soll: Dass die Frau einen kleinen Crash ein wenig aufgebauscht hat, um etwas mehr Aufmerksamkeit für ihre Schleichwerbung zu bekommen oder ob allen Beteiligten auch angesichts selbst eines so schockenden Erlebnisses nichts anderes einfällt, als die Situation in der sonst üblichen, heileweltlich gefilterten Instagram-Ästhetik festzuhalten.

Jetzt finde ich dieses GIF nicht, auf (in?) dem jemand, das Handy während der Fahrt checkend, einen Unfall mit seiner Vespa baut und dann direkt nachguckt, ob das Handy okay ist. Wenn ich Bild+ hätte, könnte ich diesen Notarzt fragen. Aber auch so hat man die unzähligen Meldungen vor Augen, in denen Menschen für gefährlich schöne Selfie-Opportunities von einer Klippe stürzen o.ä.

Das sind die extremen Auswüchse von Selbstdarstellerkultur und FOMO. Aber auch wenn mein Sohn ein Geschenk auspackt, dann imitiert er oft die Unboxing-Videos, wie er sie von YouTube kennt. In diesem Sinne stimmt auch der im BBC-Artikel verlinkte Atlantic-Text über Fake-Sponsorings nachdenklich. Denn manche Leute (Achtung: Unfallmetapher!) stürzen sich tatsächlich in reale Schulden, um dem Influencer-Lifestyle nachzueifern.

Product Placement an der Unfallstelle

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