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Kurator'in für: Technologie und Gesellschaft Medien und Gesellschaft Klima und Wandel
Irgendwas mit Medien seit 1996, Typograph, Grafiker, Blogger. Ask me anything.
Vor fast genau einem Jahr schrieb ich an dieser Stelle über die sogenannten "TikTok-Ticks", eine memetisch übertragene Krankheit nicht-funktionaler Tourette-Symptome, die seit zwei Jahren Ärzten und Forschern ein Rätsel aufgibt. Azeen Ghorayshi schreibt nun in der New York Times über die Heilung der meisten betroffenen Teenager und über die Hintergründe dieser ersten Social Media-induzierten Mass Psychogenic Illness (deutsch: Massenhysterie).
Wie bei vergangenen Massenhysterien sind die meisten Betroffenen in diesen Fällen oft junge Frauen, ein großer Anteil identifiziert sich als transsexuell. Die Hintergründe speziell der Meme-Ticks sind offensichtlich Stress und Ängste ausgelöst durch Mobbing, die Unsicherheiten über die eigene Identität und nicht zuletzt die Bedrohung durch eine globale Pandemie. Geheilt wurden die meisten der Kids durch Therapie, Social Media-Abstinenz und einer entspannteren Haltung gegenüber der eigenen Identität: "After a year of therapy, I came to the conclusion that labels are stupid".
Dieser auch für mich durchaus überraschende identitätspolitische Hintergrund dieser Meme-Ticks passt ins Bild: Vor wenigen Monaten untersuchte eine Studie die Welle an Mental Health-Problemen unter Heranwachsenden hinsichtlich ihrer politischen Haltung. Das Ergebnis: Linksliberale junge Frauen waren die erste Bevölkerungsgruppe, die entsprechende Symptome zeigte, gefolgt von linksliberalen jungen Männern, gefolgt von konservativen Mädchen und schließlich konservativen Jungs. Die Depressionswelle erreichte linke Frauen bis zu zwei Jahren früher als konservative Menschen. Warum? Die offensichtliche Antwort liefert Jonathan Haidt in seinem Artikel "Why the Mental Health of Liberal Girls Sank First and Fastest".
Linke Identitätspolitik, vor allem in ihrer Social Media-Praxis der viralen Empörung, erzeugte eine Reihe falscher "disempowering" Annahmen in einer von Haidt und Greg Lukianoff sogenannten "Reverse Cognitive Behavioral Therapy":
They came to believe that they were fragile and would be harmed by books, speakers, and words, which they learned were forms of violence (Great Untruth #1).
They came to believe that their emotions—especially their anxieties—were reliable guides to reality (Great Untruth #2).
They came to see society as comprised of victims and oppressors—good people and bad people (Great Untruth #3).
Die Abfolge der Teenage Mental Health-Krise, mit den Meme-Ticks als extremstes Beispiel, stellt sich für mich folgendermaßen dar: Zuerst verändern digitale Medien soziale Praktiken unter aufmerksamkeitsökonomischen Paradigmen, dann erhöht Identitätspolitik den psychologischen Stress für Kids auf der Suche nach sich selbst und unterwirft sie genau diesen aufmerksamkeitsökonomischen Paradigmen sozialer Medien, und schließlich wirft eine tödliche Pandemie die ganze Welt aus den Angeln. In Folge steigen zuerst Zahlen für Depressionen linksliberaler junger Frauen und schließlich für alle anderen auch.
In meinem Newsletter schrieb ich über das oben verlinkte Paper:
Es ist eine Tragödie der (identitätspolitischen) Linken: Ein Movement, dazu angetreten, Menschen "aufzuwecken" und zweifelsohne reale strukturelle Diskriminierungen und persönliche, identitätsbasierte Vorurteile ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken, organisiert seine Bewegung in sozialen Medien und entfesselt dabei memetische Kräfte viraler Empörung und tappt in die Falle der Aufmerksamkeitsökonomie, indem sie unabsichtlich Motivationen für eine Opferhaltung schafft, die so verführerisch waren, dass die Teilnehmer der Bewegung immer depressiver wurden.
Und im Extremfall memetisch übertragene Tourette-Symptome entwickelten.
Quelle: Azeen Ghorayshi Bild: Amber Bracken EN www.nytimes.com
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