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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Hass wird in digitalen Medien längst nicht mehr nur in Textform verbreitet. Eine zentrale Rolle spielen seit vielen Jahren und zunehmend Meme in Bildform, die sich schnell erfassen, vermeintlich verstehen und anschließend effektiv weiterverbreiten, remixen oder neu schaffen lassen. Jemand der dieses Phänomen aktuell erforscht, ist der Kulturwissenschaftler Daniel Hornuff. Für Zeit Online leistet er eine lesenswerte Kategorisierung der nur scheinbar spontanen Hassbilder.
Hass ergießt sich nicht. Auch ist er keine digitale Naturgewalt, die einfach so über Menschen hereinbricht. Nein, er wird designt. Zugeschnitten auf den jeweiligen Kanal und dessen Nutzer.
Dabei unterscheidet er vor allem Gewaltandrohungen und -aufrufe, verschwörungsideologische Bilder sowie Bastelvorlagen, die User*innen einfach mit neuen, anstachelnden Inhalten befüllen können. Dabei wird stets mit einer gewissen Unschärfe gearbeitet, etwa bei einem Tweet des AfD-Bundestagsabgeordneten Stephan Brandner.
Bild und Text öffnen einen Assoziationsraum und deuten gleichsam eine bestimmte Richtung der Auslegung an. Wozu auch immer die Follower sich daraufhin animiert fühlen – der Urheber des Posts hat ja nur das Bild eines Messers neben einem Glas Bier auf einem Tischdeckchen getwittert.Neben der bewussten Provokation kommt bei verschwörungsideologischen Bildmemen ein weiteres Motiv hinzu.
Es geht nie darum, konkrete Beziehungen und belastbare Einflussnahmen nachzuweisen, sondern einzig darum, über eine allgemein zugängliche, hinlänglich diffuse Ästhetik einen vorgeblichen Gesamtzusammenhang ins Gespräch zu bringen.Dass der Ton oft humoristisch, die Vorlagen und ihre Umsetzung oft dilettantisch ist, tut der Wirkung dieser Designstrategien keinen Abbruch.
Was vergleichsweise harmlos wirkt, ist ein medienästhetisches Schmiermittel, das den Hass auf andere zu popularisieren hilft.Glaubt man Hornuff, so ist das wirksamste Mittel dagegen die genaue Analyse. Empörung verstärkt hingegen nur den negativen Effekt.
Quelle: Daniel Hornuff Bild: Tilby Vattard/pla... zeit.de
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